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Die Migrationshintergrundgeschädigten .

od bluaMauritius, 31 października 2007

Wpisy: 31

Język: Deutsch

EL_NEBULOSO (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 09:23:55

Hallo,

ist jetzt auch wieder OT, aber ich bin auch ein ueberzeugter Atheist obwohl (oder gerade weil) ich aus einer sehr konservativen/erzkatholischen Ecke Oesterreichs komme.

Hier ist auch die Trennung Kirche/Staat nicht einmal ansatzweise vollzogen.

Die Indoktrinierung erfolgt hier schon bei den kleinsten Kindern, da ist nichts freiwillig dran, das wird von oben so angeordnet. Ich konnte mich auch erst mit 15 vom Religionsunterricht abmelden. War in unserer Schule (knapp 800 Schueler) der einzige, der katholisch war und sich abgemeldet hat. Trotz der Drohungen meiner Lehrer, dass es wohl sehr schwierig fuer mich werden wird die Schule dann abzuschliessen und der Ankuendigungen meiner Eltern, dass ich nie wieder irgend etwas von ihnen bekomme ...

Glaube, dass nicht einmal die seinerzeitigen Leute (vor 60-70 Jahren) vom ganz rechten Rand da so konsequent (und teilweise auch erfolgreich) waren wie es die Kirche in manchen Gegenden ist. Wie auch immer, das hat auch dazu gefuehrt, dass ich bezueglich religioeser Indoktrinierung keinen Millimeter nachgebe.

Trotzdem oder gerade deshalb moechte ich aber keinem seine Religion ausreden, solange er/sie das auch so sieht und die anderen ihren Weg gehen laesst.

Gerald

Hermann (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 11:17:31

Trotzdem oder gerade deshalb moechte ich aber keinem seine Religion ausreden, solange er/sie das auch so sieht und die anderen ihren Weg gehen laesst.
Wir sind doch Esperantisten! Oder?! Und sieh mal, wie gut es war, daß Du 15 Jahre indoktriniert wurdest. Sonst hättest Du niemals voller Überzeugung hinter Deiner Abmeldung vom Religionsunterricht stehen können okulumo.gif - Nein, Spaß beiseite, immerhin spricht aus Deinen Zeilen kein Haß! - Aber mal abwarten, vielleicht kriegen wir Dich hier mit vereinten Kräften dann doch noch missioniert!
...Dome zu Regensburg tun (der kleine Bruder Kölles).
TED110 - ich bin von den Socken! (Ich tu mich immer schwer, zu glauben, daß wir es wirklich bei Dir mit einem Schüler zu tun haben! Aber bei einem katholischen Privatschüler...) Hut ab!

Hier eine kleine Nachhilfe aus dem Ripuarischen Sprachraum bezüglich des "Rheinischen Genitivs":

Der ist wie im Niederländischen, "der kleine Bruder VON Köln" oder "dä klejne Brooder von Kölle".

Bonan tagon
Hermann

TED110 (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 11:17:43

Aus philosophischer Sicht bin ich auch weniger Atheist als Paganist. Aber ich muss dir ganz klar rechtgeben: Ich kritisiere niemanden, oder käme sogar auf die Idee, jemanden zu diffamieren! Ich falle in meiner Schule nicht als "Trotzi" auf und mein alter Religionslehrer (Internatsdirektor!) war sogar davon überzeugt, dass ich einer der "Frommsten" bin rido.gif . Und ja - ich bin Regensburger Domspatz, das ließ sich leicht erraten okulumo.gif . Wenn man aber deswegen glaubt, mich mal auf der "Bühne" anzutreffen, den muss ich enttäuschen, da ich noch in der Stimmvorbereitung bin, die bei Tenören immer länger dauert...

Den Effekt, Gerald, kenne ich gut, und der ist typisch. Die musische Laufbahn schlug ich schon mit 9 Jahren ein und Klavier lernte ich mit 7. Mittlerweile ist mir eines klar: Musik wird nicht meine Zukunft sein! Höchstens als Hobby-Kontrabassist spiele ich momentan in einer kleinen Truppe. Aber das ist ja kein Beruf, und Orchesterspielen macht schon Spaß. So war das wohl auch mit deinem religiösen Schock rido.gif .
In Sachen Religion ging das bei mir allerdings anders. Die "Religion" war bei uns im Hause, wie bei vielen heutzutage: Obligatorisch und ohne Hintergrund. Das ich heute von meiner Sicht überzeugt bin, habe ich durch eigene Bemühungen und theologischen Studien geschafft, ich war sogar mal (fundamentalistischer? rido.gif ) Katholik.
Wenn ich allerdings aus der Kirche austräte, bekäme ich ERNSTHAFTE Probleme in der Schule. Als Atheist in dieselbe einzusteigen, muss kein Problem sein; aber während der Schullaufbahn austreten, das zeugt fast von "Vertragsbruch".

Und, das finde ich aber auch sehr amüsant, ganz zufällig möchte ich Lehrer werden okulumo.gif . Am liebsten in Deutsch (evt. sogar DaF?) und einer anderen Sprache. Wer weiß, vielleicht öffnet dann das erste Gymnasium mit Esperanto! Dafür zöge ich sogar in die Schweiz rido.gif , und angeblich wird in Deutschland fast jeden Tag eine neue Privatschule eröffnet, laut DIE ZEIT...

Was war das Thema? Achso, ja, Linguna... naja, aber für dieses Thema kann man ja noch die anderen hundert Fäden von bluaMauritius ansehen rido.gif sal.gif ...

TED110 (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 11:21:12

Aja Hermann, Niederländisch kann ich auch etwas, sehr nette Sprache, v.a. wenn man auch Mittelhochdeutsch mag rido.gif .
Ich hänge so an den Genitiv weißt du! Ich bin quasi in der Truppe "Der Genitiv ist des Dativs Tod" ridulo.gif .
Nebenbei... solche Sprüche gibt es in vielen Ländern.

Denn auf Bayrisch wäre es: Dem Kölnischen sein kleiner Bruder. (dam "kölnischen" [kann man hier gar nicht aussprechen] sa kloana Bruada.)

Hermann (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 12:43:38

Wie wär's mit "Köyni Wossa"?

Mit Niederländischkünsten will ich beileibe nicht prahlen. Nein, ich verstehe es ein wenig und bedaure, daß die Holländer mich - noch ehe ich den Mund aufmache - mit Deutsch anreden...

Trotz bergisch/kölscher Wurzeln bin ich ein Freund des Genivs. Dein Spruch gefällt mir, den kannte ich noch nicht. (Der Genitiv ist des Dativs Tod.)

Über Paganismus, Heidentum, Religon und Glauben oder Atheismus könnten wir ein eigenes Forum füllen. Viele Arten von Glauben kann ich nachvollziehen. Nur die Vorstellung an nichts, an nichts Höheres, Unfassbares zu glauben, das verschließt sich mir vollkommen. Wäre das nicht was für einen erweiterten Esperanto-Wortschatz?

white knight (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 13:00:22

Trotzdem oder gerade deshalb moechte ich aber keinem seine Religion ausreden, solange er/sie das auch so sieht und die anderen ihren Weg gehen laesst.
Es ist doch interessant, was aus diesem Faden so geworden ist. rido.gif
Da ist ja durch Herrn "bm" eine ganz andere Diskussion zustande gekommen...
Ich sage immer: Mi estas ateisto kiu kredas je Dio. Ein Widerspruch? - Kommt darauf an, wie man den Begriff "Atheist" auslegt. Wenn er für diejenigen gebraucht wird, die keiner Religion angehören, dann bin ich einer.
Ich bin aber auch davon überzeugt, dass es etwas gibt, was über uns steht. Meinetwegen soll es "Gott" heissen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Katholiken einen schönen Feiertag.

TED110 (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 13:15:08

Laut dem Griechischen α θειστος (leider kann ich fast nur Neugriechisch ploro.gif ) bezeichnet es die völlige Ablehnung eines Gottes. Und so erfasse ich diesen Begriff auch.
Irgendwie hat ja jede Religion, die andere nicht verletzt (was leider nicht selbstverständlich ist; da können sich auch viele Christen nicht rausreden) sinnvoll für Moral und ist schon immer wichtig gewesen.
Der Germanische Glaube ist für mich schlichtweg etwas greifbarer und verständlicher. Die Naturbezogenheit spielt für mich als Hobbybotaniker und Aquarianer eine wichtige Rolle, ich bin auch immer viel draußen, um die kleinen Brüder Yggdrasils zu bewundern (Eschen).
Wenn mich aber jemand fragte... nein, ich glaube natürlich nicht, dass die Erde aus dem Riesen Ymir besteht und das Totenschiff wird vermutlich keine Götterdämmerung herbeirufen... aber ist das wichtig?
Ob Maria nun wirklich in den Himmel abgesaust ist, oder ob Jesus wirklich jemals auferstanden ist... sind das nicht winzige Details, die keine Rolle spielen?
Das einzige, was ich hasse, und wo ich auch richtig kiebig werden kann ist, wenn mich Leute deswegen in die rechte Ecke schieben wollen. Mit solchen Leuten rede ich manchmal gar nicht mehr, also man kann mich ja viel beleidigen, aber das ist ja das schlimmste.

Ich hoffe, ihr habt Handwärmer in der Kirche dabei rido.gif , morgen habe ich im Dom frühamt (7.00 Uhr) und das wird sicher kühl, nur im Chorrock...

Noch was anderes Stefan... Musik- und Englischlehrer? Ist Musik kein Einzelfach wie Kunst? Bei uns gäbe es das nicht, aber das kann auch daran liegen, dass jeder Musiklehrer sich noch anders engagieren muss (Orchesterleitung oder Instrumantaluntericht bspw.)

stefanspaul (Pokaż profil) 1 listopada 2007, 19:28:31

TED110:Ist Musik kein Einzelfach wie Kunst? Bei uns gäbe es das nicht, aber das kann auch daran liegen, dass jeder Musiklehrer sich noch anders engagieren muss (Orchesterleitung oder Instrumantaluntericht bspw.)
Musik ist ein Einzelfach wie jedes andere auch. Ich habe das an der Musikhochschule des Saarlandes getan mit der Fachrichtung Schulmusik. Damit war auch ein Studium der Erziehungswissenschaft verbunden. Das ging zu meiner Zeit noch an der Musikhochschule. Heute muss man dazu an die Uni. Nach dem Staatsexamen in Musik habe ich die Zwischenprüfung in Anglistik abgelegt (ich konnte beide Fächer nur am Anfang meiner Studienzeit parallel studieren, später aus Zeitgründen nicht mehr) Danach habe ich ein Jahr lang in Glasgow als Fremdsprachenassistent an zwei katholischen sal.gif Schulen 'gearbeitet'. Nach dem Staatsexamen in Englisch ging's dann ins Referendariat und danach in die Arbeitslosigkeit (dies wurde uns als Motivationsschub ganz zu Beginn unseres Lehramtsstudiums vorausgesagt...)

Halt, ich fange an zu faseln.

Als Schulmusiker musst Du quasi alles können: vom Pianist über Orchester- und Chorleitung bis hin zum Komponist für schuleigene Lieder, Musicals, usw. usw. Man ist quasi ein Schmalspuralleskönner. Du kannst (fast) alles, kannst aber nichts perfekt. Alles in allem, ein sehr aufwändiges, aber befriedigendes Studium, welches ich nur empfehlen kann. Ich besitze zwar die Fakultas in der Oberstufe eines Gymnasiums zu unterrichten, bin aber damals aus Mangel an Stellen an einer Realschule (heute "erweiterte" Realschule) gelandet. Es kann sein, dass ich ans Gymnasium zurückgerufen werde, da sich aufgrund der umsichtigen Planung an den Kultusministerien wieder einmal ein Lehrermangel abzeichnet. Ich bin mit meinen bald 51 Jahren der Drittjüngste in unserem Kollegium.

Das soll mal für heute genügen. Mi estas laca. Es war ein anstrengender Tag heute, aber wunderschön heute Abend bei Dunkelheit auf dem von Tausenden von Kerzen erleuchteten Friedhof. Und dann noch eine Riesensternschnuppe.

Einen wunderschönen Abend ins Forumo!
Stefan (nicht migrationshintergrundgeschädigt, nur müde!rido.gif)

P.S. Gibt es nicht ein Buch mit dem Titel "Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod" oder war das wieder eine Posse meiner lieben Deutschkollegin demando.gif

Natürlich! http://www.amazon.de/Dativ-ist-dem-Genitiv-sein/...

Und weil wir schon mal dabei sind, gleich noch eine Kaufempfehlung (so kam ich übrigens auf Esperanto):
http://www.amazon.de/Popul%C3%A4rmusik-aus-Vittu...
Ich glaub ich werd wieder munter...

EL_NEBULOSO (Pokaż profil) 2 listopada 2007, 11:45:58

Hallo,

ja, in dem Film wird sogar ein bisschen Esperanto gesprochen.

Ausserdem ist er, so wie viele Filme aus Skandinavien, von einem besonderen Humor durchsetzt, den ich sehr schaetze.

Gerald

TED110 (Pokaż profil) 3 listopada 2007, 15:13:28

Ja, "der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" ist der Titel eines Buches über die Tücken der deutschen Grammatik. Ich habe es nie gelesen.

Aber damals ist mir dann aufgefallen, dass der Ausdruck "diesen Jahres" falsch ist...

Und dann noch die kleinen Dinge: Das Ex, der Modem...
sal.gif

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