Keine unnötige Aufregung. Weltsprache im Kommen.
de bluaMauritius, 6 de noviembre de 2007
Aportes: 54
Idioma: Deutsch
homojKunHomoj (Mostrar perfil) 12 de noviembre de 2007 18:41:24
TED110 (Mostrar perfil) 12 de noviembre de 2007 19:46:35
bare fint!
homojKunHomoj (Mostrar perfil) 12 de noviembre de 2007 20:53:25
Lanctupo (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 03:22:20
Nur Deutschland krankt. Und daran ist nicht allein der zweite Weltkrieg schuld.Da gebe ich Dir zu 200% recht (Recht?).
Es liegt auch an der Deutschen Telekom ("German Call"), der Deutschen Bahn ("Service Point") und an allen Unternehmen, in denen Rotznasen aus der Werbebranche mit leuchtenden Augen empfangen werden, wenn sie nur etwas angeblich "Modernes" absondern.
Es liegt an uns selber.
Unverdient ausgestattet mit einer Sprache, die in ihren Ausdrucksmöglichkeiten ihresgleichen sucht, fällt uns nichts Besseres ein, als die simpelsten englischen, richtiger: amerikanischen Ausdrücke gedankenlos, ja begeistert zu übernehmen. Makeup, Layout, T-shirt, Handout usw. ... was für entsetzlich primitive Ausdrücke. Aber für uns ganz toll, weil, so schön knackig würden wir das auf Deutsch nie hinkriegen. Und wer sowas als Erster hierzulande verzapft, den schickt man nicht in die Anstalt, sondern aufs Podium, und da hängen ihm die ersten Nachahmer gleich an den Lippen, schon Feuer und Flamme in der Gewissheit, tags darauf Ruhm und Ehre bei der nächsten Eselskaste einzuheimsen.
Früher wurde in Deutschland bei Hofe französisch parliert, Deutsch war für die Blöden; heute findet ein gewisser Herr Oettinger Deutsch auch noch grade gut genug für den heimischen Herd, und deutsche Unternehmen würgen uns ihre sinnbefreiten (d)englischen Werbephrasen rein. Und ich fürchte, wir, im großen Ganzen, fressen sie auch noch mit großem Appetit. Zumindest stört es unsere Meinungsbildner nicht ausreichend, dass sie besagte Rotznasen nach Hause schicken, und die erwähnten Nachahmer sähen sich des ersehnten Erfolgs beraubt, wenn wir nicht insgeheim eben doch eine kollektive Lust an diesem schaurig-schönen Blafasel hätten. Kaum den eigenen Wortschatz damit erweitert, fühlen wir uns geadelt.
Der Deutsch(sprachig?)e neigt offenbar dazu, seine Sprache zu verleugnen ("Handy", "Beamer"), ja mehr als das. Wir gefallen uns als Amerika-Kritiker und äffen doch mit erstaunlichem Eifer alles nach, was von dort kommt. Nicht nur sprachlich. Es ist richtig peinlich. Ist ja nicht so, dass wir deswegen von den Anglophonen als gute Kumpel erachtet würden. Die schütteln doch den Kopf und sagen, was für ein Jammer, wie sich diese Kultur erniedrigt (oder sie sagen: Brav! Sitz!, wenn es den wirtschaftlichen Interessen dienlich ist).
Und mir scheint von Tag zu Tag etwas mehr, man kann absolut nichts dagegen tun.
Auch Gesetze würden da wenig helfen - mal abgesehen davon, dass wir eh schon überreguliert sind bis weit über die Halskrause hinaus.
Wir müssen das irgendwie in den Genen haben. Oder wir sind tatsächlich einfach nur ein blödes Volk.
Ich hätte noch 342 Anschläge frei, mich über die Übersetzer auszulassen ("Ich hasse es zu sagen, aber ich mag deine Schuhe nicht"), aber ich will's nicht gleich übertreiben.
Hermann (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 09:16:43
Doch, eins...
Ich mache einen großen Bogen um alles, was in diesem pseudoamerikanischen Demutsgestammel daherkommt:
"Clean-fresh bag in box" - entsetzlich, das war der letzte Einkauf.
Eiweißglasur "Starlight-Express" - von wegen!
"Chocolate Chips" - schmeckt mir nicht.
Und andersrum geht es. Sehr gut sogar: Man kann 60 Eissorten mit wunderschönen deutschen Namen belegen - (und einem in Esperanto...)
Auf die Art kann jeder etwas gegen diesen Irrsin tun. Jeder Floh sticht.
Hermann
Hermann (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 09:39:40
Ich schreibe konsequent "Händie" und bin immer wieder über die Reaktionen erstaunt. Eigentlich ist es ja ein deutsches Wort. Wir veredeln es nur, damit es ins Bild paßt, mit englischer Schreibweise.
Und Netzpost für e-Mail ist doch garn icht so übel. Ich habe mich dran gewöhnt. Probier es mal. Leute, die statt "Internet" das Wort "Netz" gebrauchen, werden immer mehr.
EL_NEBULOSO (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 12:22:59
hab vor ein paar Tagen vom Gymnasium das ich in meiner Jugend besucht habe (Waidhofen/Ybbs), einen Jahresbericht bekommen, da die Schule im letzten Jahr 100 Jahre Gruendungsjubilaeum hatte, gab es auch einen laengern Bericht ueber die Anfaenge.
Die hatten seinerzeit nur 7 Jahre (statt 8/9), davon hatten sie insgesamt 28 Wochenstunden Fransoesisch (5/5/5/4/3/3/3) und nur 9 Stunden Englisch (0/0/0/0/3/3/3). Das zeigt auch schon, welchen relativen Stellenwert die Sprachen F und E in der oesterreichischen Prozinz 1906 hatten. Teilweise waren da Latein und Altgrieschisch noch wichtiger als Englisch.
Der Umschwung, besonders von Deutsch zu Englisch kam eben durch 2 grosse verlorene Kriege und den Abstieg Deutschlands (+ Oesterreichs) als Forschungsnation Nr. 1 (von den ersten 100 original Nobelpreisen ging ca. ein Drittel allein nach Deutschland).
Nur in der Medizin und in ein paar "kleineren" Wissenschaftsbereichen (Geologie, Palaeontologie, Psychologie ...) sind noch deutsche Worte zu finden bzw. gibt es auch noch gute deutsche Magazine, die weltweit gelesen werden.
Wie auch immer, es gibt viele schoene Sprachen, aber sie zu vermengen, besonders mit englischen Woertern, ist nicht schoen. Weiss nicht, ob seinerzeit das bei den franz. Woertern im Deutschen auch so ein unangenehmes Gefuehl erweckt hat, oder ob das einfach besser "ueber die Lippen geht".
Gerald
Statt "Chatten" kannst du dann ja "Schwa(e)tzen" sagen, das verstehen auch die Schweizer gut und etyologisch duerften beide Worte wohl den gleichen Ursprung haben!
P.S. Bin froh, dass wir wieder mehr als die 1500 Zeichen zur Verfuegung haben!
homojKunHomoj (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 12:23:01
Ich kann aber nur zu gut verstehen, dass sich da einiges gesammelt hast, das du mal weitergeben musstest, denn wenn ich nicht so schreibfaul wäre, dann hätte ich wohl schon längst Bücher damit gefüllt.
Man muss bei den Amerikanismen jedoch nicht immer nur eine Übersetzung in Erwägung ziehen, sondern sich einfach auf die Wörter oder Wendungen zurückbesinnen, die durch jene verdrängt worden sind. Als ich nämlich häufig um feedback gebeten wurde, forderte ich denjenigen auf, dies doch möglichst zu vermeiden. Man nahm es sich zu Herzen und bald darauf hörte ich „Rückfütterung“ bzw später „Rückkopplung“. Ich musste lachen, denn auf ein „Was sagen Sie dazu?“ oder „Haben Sie irgendwelche Kommentare?“ ist er nicht gekommen.
PS: Zum „Emil“ kann man noch sagen, dass dieser deutsch besser unterschieden werden kann. E-Post(/Netzpost) steht für das Wesen und E-Brief (/Netzbrief) steht für die Nachricht. Aber beide würden mit e-mail übersetzt.
chatten kann man getrost mit plaudern übersetzen, oder ist das etwas anderes? Man sagt halt nur „Lass uns doch mal per MSN plaudern“.
PPS: Ja ja, der Ösi war schneller
stefanspaul (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 15:04:11
Für "chatten" haben doch die Espis ein Superwort: babili! Damit könnte ich mich anfreunden, oder wäre es erneut ein Zeichen von Kleingeistigkeit, mal wieder einen Begriff aus einer anderen Sprache zu entlehnen, selbst wenn es unsere geliebte internacia ist? Na gut, mann könnte ja auch "babbeln" sagen.
stefanspaul (Mostrar perfil) 13 de noviembre de 2007 15:06:59