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Die Esperanto-Hymne und Wikipedia

de tortojboksisto, 11 janvier 2008

Messages : 7

Langue: Deutsch

tortojboksisto (Voir le profil) 11 janvier 2008 10:45:43

Hi,

Ich habe gerade versucht, die Hymne Wort für Wort aber sinngemäß zu übersetzen.

Hat - glaube ich - auch ganz gut geklappt.

Danach habe ich nach einer Übersetzung gegoogelt und bei Wikipedia eine gefunden. Diese finde ich sprachlich aber irgendwie misslungen.

Dort steht außerdem, dass diese Hymne unter jugendlichen Esperantisten eigentlich eher verpönt ist. Wie seht ihr das? Ich wüsste nicht, warum sie so einen schlechten Ruf unter den jungen Menschen haben soll.

Na gut, sie wirkt vielleicht etwas eingestaubt und hochtrabend, aber das sind Nationalhymnen doch meistens und sie wurde ja auch schon vor gut 100 Jahren geschrieben, aber wie seht ihr das?

Hier meine Übersetzung:

Die Hoffnung

In die Welt kam ein neues Gefühl.
Durch die Welt geht ein lauter Ruf.
Mit leichtem Wind unter den Flügeln
fliegt es nun von Ort zu Ort.

Nicht wie ein blutrünstiges Schwert
zieht es durch die menschliche Familie
um fortwährend Krieg zu führen.
Sondern es verheißt heilige Harmonie.

Unter dem heiligen Zeichen der Zuversicht
wird es zum Sammler friedlicher Kämpfer
und schnell wächst das Werk
durch die Arbeit der Hoffenden.

Fest stehen die Mauern der Jahrtausende
zwischen den geteilten Völkern
Jedoch zersprengt werden die starren Barrieren
und zerschlagen durch die heilige Liebe.

Auf einem neutralen sprachlichen Fundament
und dem Verständnis der Anderen
bilden die Völker in Einigkeit
einen großen Familienkreis.

Unsere fleißigen Gefährten
werden in ihrer Arbeit nicht ermüden
bis der schöne Traum der Menschheit
zu Wohle aller wahr wird.

EL_NEBULOSO (Voir le profil) 11 janvier 2008 13:40:06

Hallo,

dass es um eine Sprache geht, merkt man erst bei den beiden letzten Strophen.

Mich wuerde zum Beispiel in einer Hymne, die nicht religioesen Hintergrund hat, die Verwendung des Wortes "heilig" stoeren.

Kann gut sein, dass andere Leute, vor allem Jugendliche, auch noch andere Elemente stoeren, zum Beispiel die Erwaehnung des blutruenstigen Schwerts...

Aber, wie du schon schreibst, Hymnen haben halt auch einen eigenen Stil.

Gerald

Hermann (Voir le profil) 11 janvier 2008 15:06:15

Die Hymne ist ein Kind ihrer Zeit. Damals war alles mit Schwert und Schild, pathetisch, mit viel Gemüt und schwerblütig. Das sollte man respektieren und nicht anpassen oder verfälschen.

Aber Gerald, "heilig" hat nicht gezwungenermaßen was mit Religion zu tun. Es bedeutet "mit Heil versehen", heilig, wie staubig oder saftig oder schmutzig.

Es gab mal 'nen kleinen Schnäuzerträger, der war ganz besonders stolz, wenn alles um ihn rum "Heil" brüllte. Heilig im Sinn von "in den Himmel aufgenommen" ist er davon sicher nicht geworden. Pardonu, Lieber Gott, wenn ich Dir da mal so viel vorgreifen darf.

homojKunHomoj (Voir le profil) 11 janvier 2008 15:18:19

So, ich war jetzt schon wirklich lange nicht mehr hier im Forum und merke das prompt an einem neuen Mitglied. In diesem Sinne:
Bonvenon, Tortojboksisto (kia interesa Nomo)

Das blutrünstige Schwert oder die heilige Harmonie stören mich nicht an der Hymne. Wenn man sich nur die französische oder chinesische angehört hat, dann ist man da schon ganz anderes gewöhnt.
Aber eigentlich sagt es der Name Nationalhymne ja schon: La Espero ist ein Ausleger des «Esperantujo», das zu der Idee der internationalen Sprache nicht passt: Schließlich sind wir keine zionistische Bewegung, die alle Samideanoj auf ein Territorium verfrachten und dort einen Staat gründen möchte.
Man muss auch bedenken, dass die Hymne die Menschen dazu bewegt, sich mehr mit der internationalen Sprache zu identifizieren, als mit ihrer eigenen Kultur.
Was vielleicht aber am meisten wiegt ist, dass auf diese Weise Esperanto zu sehr vergöttert wird, was auch hinderlich ist, da es ja nichts Besonderes, sondern etwas Selbstverständliches sein soll.

Hermann (Voir le profil) 11 janvier 2008 16:30:47

Esperantujo ist so unermeßlich vielfältig und bunt, da gehören auch Hymnensänger zu. Ich bin überzeugt, daß es nur wenige Gemeinschaften gibt, in denen man eine solche Vielfalt wie unter Esperanto-Freunden findet.

Man braucht nur mal zu googeln, das geht von kommunistisch bis katholisch und von Vegetarier bis Völlerei, von Mozart bis Metallic und von Alaska bis Antarktis.

Ist doch herrlich, und alle sollen so bleiben! Besseres könnte Esperanto nicht passieren.

jeckle (Voir le profil) 18 janvier 2009 16:47:26

Hallo,
der threat ist zwar schon ein Jahr alt, aber da hatte ich auch noch nichts mit Esperanto zu tun.
Heute hatte ich den Gedanken auf mein mp3-fähiges Handy "La Espero" als Klingelton draufzuspielen: Kurz, ... ich habs gelassen.

Wenn ich mir anhöre, wie sich Esperanto mit moderner Musik anhört, finde ich das einfach klasse. Aber der lahme Kram, nö... Da denkt ja jeder, die Espis sind Hinterwäldler und alle laufen im Kartoffelsack rum. Nichts dagegen, jeder soll, wie er ist.
Aber Esperanto soll doch was aufgeschlossenes und frisches sein. Also, frisch ist anders. ... zumindest für mich ...

Gibt es nicht doch vielleicht eine etwas modernere Hymne, sozusagen eine inoffizielle Erkennungmelodie ?

Ich denke da an so was, wie meine Nationalhymne: "Erbarmen, zu spät die Hessen kommen" von den Rodgau Monotones. Das Lied ist frisch, frech und selbstbewußt. Frisch, frech, witzig und selbstbewußt ist auch eher mein Bild von Esperanto.
So als Gedanke, falls sich jetzt jemand berufen fühlt sowas zu texten/komponieren, oder sogar was halbfertiges in der Schublade hat: Wenn im Text die Espis veräppelt werden, kann man noch zeigen wie humorvoll und witzig die Espis sind ... halt Lebensgefühl. Wer sich selbst veralbert, kann kein übler Typ sein.

/jeckle

Frankp (Voir le profil) 19 janvier 2009 08:36:53

Ein neues Lied das ins Ohr geht währe nicht schlecht.

Veräppeln währe warscheinlich nicht angebracht.

Es sollte frisch, aufordernt, mitreisend und aktivierend sein.

Anstelle von niederreisen, was ein eher negatives Wort ist, sollte man Brücken bauen.

Esperanto will ja verbinden und Brücke sein.
Wir wollen ja nicht die Sprachvielfalt niederreisen sondern das gemeinsamme betonnen.

Am besten währe ein Lied was man am Koprie teilnehmen lassen könnte und das dann auch noch gewinnt. okulumo.gif

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