Pesan: 7
Bahasa: Deutsch
akueck (Tunjukkan profil) 6 Juli 2016 15.23.12
Ist der tatsaechlich noch so verbreitet, wie man das aufgrund dieses neuen Lehrbuchs denken koennte?
Kirilo81 (Tunjukkan profil) 6 Juli 2016 21.10.26
akueck (Tunjukkan profil) 7 Juli 2016 05.17.31
Kirilo81:Ist er außerhalb Deutschlands nicht. Mein Versuch, die Darstellung hin zum verbreiteten Itismus (den ich in einer weniger radikalen Form akzeptiere) zu drehen, war nicht erfolgreich.Erfolgte dein Versuch im Rahmen der Erstellung des o. g. Lehrbuchs?
Falls nein: Wobei erfolgte dein Versuch denn dann?
Bitte gib ein konkretes Beispiel dafuer, wo es einen Unterschied gibt zwischen a) dem weit verbreiteten Itismus und b) dem von dir in einer weniger radikalen Form akzeptierten Itismus, also wo man nach b) eine andere Form aus "-it'" und "-at'" verwendet als nach a).
akueck (Tunjukkan profil) 10 Juli 2016 11.16.39
Kirilo81:Ist er außerhalb Deutschlands nicht. Mein Versuch, die Darstellung hin zum verbreiteten Itismus (den ich in einer weniger radikalen Form akzeptiere) zu drehen, war nicht erfolgreich.In einem anderen Lehrbuch, naemlich "Esperanto - Einfuehrung in die Grammatik" (Michael Lennartz) heisst es:
"Der herrschende Sprachgebrauch bevorzugt -it- gegenueber -at-. Man verwendet -at-, wenn man den Vorgang an sich betonen moechte
[...]
La libro estis legita Das Buch war gelesen worden.
La libro estis legata Das Buch wurde gerade gelesen."
Laut des anerkannten Itismus kann "la libro estis legita" je nach Zusamnenhang entweder "das Buch war gelesen worden" oder "das Buch wurde gelesen" bedeuten. Die zweite Moeglichkeit wird aber nicht erwaehnt. Und das deutet auf ein atistisches Verstaendnis hin, also dass "esti -ita" ausschliesslich die Vorvergangenheit ausdrueckt.
Und der Hinweis auf den herrschenden Sprachgebrauch erinnert mich an folgenden "Hinweis" aus "Grundlagen des Esperanto: Lehrbuch fuer Einsteiger" (Theodor Wittenberger):
"-ita wird im Zweifel der Form -ata vorgezogen."
Meine Schlussfolgerungen:
1.) Beide Verfasser beherrschen die Verwendung der richtigen Passivform (-it' / -at') nicht, denn die richtige Auswahl wird weder durch vorherrschenden Sprachgebrauch noch durch gewollte Vorgangsbetonung noch durch Zweifel bestimmt, sondern dadurch, ob Abgeschlossenheit (-it') oder Verlauf (-at') ausgedrueckt werden soll.
2.) Der Name des einen Verfassers koennte ein Pseudonym sein. (Ich schreibe jetzt mal nicht, wie der Klarname nach meinem Verdacht lauten koennte.)
In einem weiteren Buch, naemlich "Esperanto - einfach, kompakt und uebersichtlich" (Heike Pahlow), wird ebenfalls das Passiv behandelt. Anhand der darin vorgestellten wenigen "estis -ita"-Beispiele kann ich jedoch nicht eindeutig feststellen, ob auch dort - normenwidrig - Atismus vermittelt wird; ich neige zu einem Nein.
Kirilo81 (Tunjukkan profil) 11 Juli 2016 19.59.11
akueck:Ich hatte Gelegenheit, das Manuskript zu kommentieren.
Erfolgte dein Versuch im Rahmen der Erstellung des o. g. Lehrbuchs?
[...]
Bitte gib ein konkretes Beispiel dafuer, wo es einen Unterschied gibt zwischen a) dem weit verbreiteten Itismus und b) dem von dir in einer weniger radikalen Form akzeptierten Itismus, also wo man nach b) eine andere Form aus "-it'" und "-at'" verwendet als nach a).
Ich versuche bei ata/ita dem Zamenhof'schen Sprachgebrauch zu folgen, der überwiegend, aber nicht ganz itistisch in der heutigen Ausprägung ist. Z.B.
-Mono havata estas pli grava ol havita (Ekzercaro § 22)
-viaj leteroj estas ĉiam skribitaj tute nelegeble (Ekzercaro § 41)
-tiuj objektoj, kiuj videble estis forprenataj de ŝi (Marta)
-Tiu ĉi strangeco tamen povas esti klarigata. (Nefermita letero al s-ro de Beaufront)
Die Unterscheidung Verlauf (-at-) vs. Abgeschlossenheit (-it-) sehe ich genauso.
akueck (Tunjukkan profil) 12 Juli 2016 10.26.40
Kirilo81:Danke fuer die Beispiele.
Ich versuche bei ata/ita dem Zamenhof'schen Sprachgebrauch zu folgen, der überwiegend, aber nicht ganz itistisch in der heutigen Ausprägung ist. Z.B.
-Mono havata estas pli grava ol havita (Ekzercaro § 22)
-viaj leteroj estas ĉiam skribitaj tute nelegeble (Ekzercaro § 41)
-tiuj objektoj, kiuj videble estis forprenataj de ŝi (Marta)
-Tiu ĉi strangeco tamen povas esti klarigata. (Nefermita letero al s-ro de Beaufront)
Wir sollten uns auf den Fall mit "estis" fokussieren, weil im Wesentlichen dabei der Unterschied zwischen Atismus und Itismus deutlich wird. Von deinen Beispielen enthaelt nur der aus "Marta" zitierte Satz eine solche Konstruktion. Itistisch ist sie wegen "-at'" als Verlauf zu verstehen, und eine Wiedergabe im Deutschen koennte wie folgt lauten: "die gerade in dem Moment ersichtlich von ihr weggenommen wurden."
Nun kenne ich weder das polnische Original noch eine etwaige deutsche Uebersetzung. Daher meine Frage: Inwieweit ist meine Wiedergabe zutreffend?
akueck (Tunjukkan profil) 12 Juli 2016 18.28.00
Kirilo81:Der Vollstaendigkeit halber noch zu den Saetzen ausser dem aus "Marta" (auf den gehe ich ja in einem anderen Beitrag ein):
Ich versuche bei ata/ita dem Zamenhof'schen Sprachgebrauch zu folgen, der überwiegend, aber nicht ganz itistisch in der heutigen Ausprägung ist. Z.B.
-Mono havata estas pli grava ol havita (Ekzercaro § 22)
-viaj leteroj estas ĉiam skribitaj tute nelegeble (Ekzercaro § 41)
-tiuj objektoj, kiuj videble estis forprenataj de ŝi (Marta)
-Tiu ĉi strangeco tamen povas esti klarigata. (Nefermita letero al s-ro de Beaufront)
Man kann sie im Deutschen folgendermassen wiedergeben, wobei hier die itistische Auslegung zum jeweils gleichen Ergebnis fuehrt wie die atistische (anders ausgedrueckt: Diese Saetze helfen nicht herauszufinden, ob Zamenhof hier itistisch oder atistisch formulierte):
"Geld, das gehabt wird, ist wichiger als Geld, das gehabt worden ist."
"Deine Briefe sind immer gaenzlich unleserlich geschrieben."
"Diese Sonderlichkeit kann allerdings erklaert werden."
Uebrigens: Tatsaechlich gibt es im Fundamento drei Saetze, aus denen sich der Itismus als richtiges Esperanto ergibt; mehr.