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Frisches aus Netz und Zeitung

de Hermann, 2008-junio-15

Mesaĝoj: 773

Lingvo: Deutsch

Hermann (Montri la profilon) 2008-junio-21 06:32:43

...und gleich noch einer hinterher:

"Aber als künstliche, starr regulierte Sprache ist es eben auch eine „Nichtsprache“, die sich nicht durchsetzen kann"

Na, da sollten wir doch wieder den elektronischen Bleistift spitzen!

horsto (Montri la profilon) 2008-junio-21 12:26:31

Hermann:
"Aber als künstliche, starr regulierte Sprache ist es eben auch eine „Nichtsprache“, die sich nicht durchsetzen kann"
Lohnt es sich eigentlich darüber zu diskutieren? Meiner Meinung nach ist das nur Geblubber von jemandem, der überhaupt keine Ahnung hat.
Apropo künstlich: Wird nicht als künstlich das bezeichnet, was vom Menschen geschaffen wird, im Gegensatz zum Natürlichen, das von der Natur erzeugt wird? Insofern sind doch wohl alle Sprachen künstlich.
Und was könnte mit "starr regulierte Sprache" gemeint sein? Wer reguliert denn Esperanto? Oder sind etwa die Regeln der Grammatik gemeint, die keine Ausnahmen zulassen, was normalerweise eher als Vorteil betrachtet wird?

Hermann (Montri la profilon) 2008-junio-21 16:45:52

Ich finde, kaum eine andere Sprache ist so gelenkig wie Esperanto.

Nein, wir brauchen darüber hier sicher nicht zu diskutieren. Aber so was sollte man nicht unwidersprochen stehen lassen. Aus dem Munde eines Sprachwissenschaftlers sind solche Ansichten unverständlich!

TED110 (Montri la profilon) 2008-junio-22 13:27:06

Hermann:Ich finde, kaum eine andere Sprache ist so gelenkig wie Esperanto.

Nein, wir brauchen darüber hier sicher nicht zu diskutieren. Aber so was sollte man nicht unwidersprochen stehen lassen. Aus dem Munde eines Sprachwissenschaftlers sind solche Ansichten unverständlich!
Tja, ein Akademiker oder Fachgelehrter hat eben seine Meinung wie jeder andere auch... pro oder contra Esperanto. Ich kann mir auch vorstellen, linguistisch begründet gegen EO zu wettern. Ob ich das will, ist etwas anderes. Doch man muss es wie Cicero machen: Um für Esperanto zu plädieren muss man erstmal den advocatus diaboli - also den heftigsten Rivalen - nachspielen um gegen Widerargumente ankommen zu können.

Erst heute morgen habe ich ein Streitgespräch zum Thema Klavier und Musiker gehabt. Ich bin stark der Meinung, dass aus einem Kind, das Piano spielt, kein musikalisch begüteter Mensch wird. Aber für alles gibt es Gegenstimmen, aber auch Leute, die Zustimmen. Ich will das hier gar nicht vertiefen.

Hermann (Montri la profilon) 2008-junio-22 14:25:49

Tja, ein Akademiker oder Fachgelehrter hat eben seine Meinung wie jeder andere auch... pro oder contra Esperanto.
Ja, das darf und soll er. Aber wenn er Espernto ablehnt weil er angibt, es sei eine "künstliche (er meint damit wohl unnatürliche) und starr regulierte Sprache, die sich nicht durchsetzen kann", dann hat er eben drei mal unrecht:

1. Esperanto ist nicht unnatürlich,
2. Esperanto ist alles andere als starr reguliert,
3. Esperanto besteht seit 120 Jahren und hat alle guten Gründe sich durchzusetzen.

Wäre Esperanto eine kriegslüsterne Macht mit Milliardenpolster, wer weiß, wie dann auf der Welt gesprochen würde. Aber Esperanto ist die Sprache des Friedens und der Freiheit, und das ist gut so. Bescheiden wir uns also noch ein Weilchen.

Espi (Montri la profilon) 2008-junio-22 14:40:28

Hermann:Aber Esperanto ist die Sprache des Friedens und der Freiheit, und das ist gut so. Bescheiden wir uns also noch ein Weilchen.
Gut gesprochen, Hermann!

Klaus-Peter

Hermann (Montri la profilon) 2008-junio-22 16:47:25

Zur Abwechslung mal was aus Spanien, auch wenn es schon fast drei Wochen auf dem Puckel hat: Alklaku!

EL_NEBULOSO (Montri la profilon) 2008-junio-22 17:50:56

Hallo Hermann,

auch ein interessanter Artikel, besonders dieser Absatz hat fuer mich Neues gebracht:

Esperanto ist zwar eine Sprache, die zu keinem Land gehört, dennoch hat die Vorstellung eines Esperanto-Staats die Anhänger der Sprache fasziniert. So kam es, dass 1907 eine Gruppe von Esperanto-Anhängern unter dem Sprachenliebhaber und Arzt Wilhelm Molly aus Neutral-Moresnet, einem 344 Hektar großen Stückchen Land zwischen Belgien, Holland und Deutschland (dem heutigen Kelmis in Belgien), einen Esperanto-Staat mit Namen Amikejo (Esperanto für „Ort der Freundschaft“) bilden wollten.
In Dresden wurde bei der Tagung des Esperanto-Weltbundes 1908 Moresnet zum Hauptsitz der Esperanto-Bewegung ausgerufen. Laut einem Bericht in der Aachener Post waren die Bewohner des Gebiets begeisterte Esperantisten: „Die Kurse zur Erlernung der Sprache waren überfüllt, und überall hörte man nur noch Esperanto radebrechen; die 75 Gastwirte des Ortes taten ein Übriges und firmierten in der neuen Landessprache.“
Doch der Traum vom Esperanto- Staat zerplatzt 1914, als deutsche Truppen in Belgien einmarschieren. Im Ersten Weltkrieg stehen sich Nachbarn, Freunde und Familienangehörige als Soldaten in feindlichen Armeen gegenüber. Gerade wegen der Esperanto- Episode werden heute in Kelmis aber noch Esperanto-Sprachkurse angeboten.

Geraldo

Hermann (Montri la profilon) 2008-junio-23 04:05:35

Gerald, darüber gab es schon mal einen Beitrag hier im deutschen Forum von
von Frankp mit einem kleinen Video.

EL_NEBULOSO (Montri la profilon) 2008-junio-23 05:55:21

Hallo Hermann,

stimmt, hab das Wort Amikejo wohl schon mehrmals gehoert/gelesen, hab allerdings die Details nicht gewusst.

Oft ist es ja so, dass man sich Sachen erst wirklich merkt, wenn man ihnen ein zweites oder drittes mal begegnet.

Geraldo

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