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Was sind Esperantisten eigentlich für Leute?

by hilbert, May 3, 2010

Messages: 24

Language: Deutsch

Esperantst (User's profile) May 4, 2010, 10:22:35 PM

Besteht eigentlich nicht die Gefahr, dass man dann doch die Muttersprache spricht oder doch ins Englische fällt? Dann muss man wohl Esperanto richtig gut können, sonst bringst wohl nix.
Ja, je weniger man Esperanto kann, desto größer ist die Gefahr, dass man andere Sprachen verwendet. Ich habe so ca. 5 Monate Esperanto gelernt bis ich meine erstes Treffen besucht habe. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Sprache kein einziges Mal gesprochen und es ging trotzdem erstaunlich gut. Sechs Monate später besuchte ich dann mein zweites Treffen und konnte schon mitdiskutieren. Supergut wurde es dann nochmal 6 Monate später, weil ich gleich zwei Wochen in "Esperantoland" war und den Jugend-Weltkongress und den UK besucht habe.

In demselben Jahr habe ich mir fest vorgenommen es nicht dabei zu belassen, dass ich gut Esperanto kann. Ich wollte, dass es wirklich meine beste Sprache wird und habe gezielt Fachwortschatz gelernt wie z. B. Körperteile, Pflanzenamen, Tiernamen etc. Alles Vokabeln, die man normalerweise im Sprachunterricht nicht lernt oder frag mal andere Menschen was z. B. Drüse, Ellenbogen, Speiseröhre, Pfifferling, Niere, Eiche, Buche oder ähnlich in anderen Sprachen heißt. Da werden viele scheitern. Leider auch viele Esperanto-Sprecher, da doch etliche auf dem normalen Unterhaltungsniveau verharren.

Hermann (User's profile) May 5, 2010, 6:33:03 AM

Wie ist das eigentlich, ich habe das Gefühl, dass die Literatur meist aus den 70er und 80 Jahren stammt, täuscht das oder wurde früher wirklich mehr veröffentlich?
Ob das so ist, das weiß ich nicht. Man darf nicht vergessen, daß Esperanto-Literatur nicht nur in Deutschland erscheint.

Neu dabei ist auf jeden Fall das Internet, und im Netz gibt es massenweise gute Esperantoseiten. So manches Heftchen, geringe Auflagen, kurze Texte werden sicherlich durch Veröffentlichungen im Netz ersetzt. Einiges davon, z. B. Märchen, findet man schon gleich hier, bei Lernu.

darkweasel (User's profile) May 5, 2010, 12:23:12 PM

rano:Rechtsextreme gibt es aber keine.
Vor einigen Monaten hat ein Benutzer durchaus derartige Parolen in ##esperanto auf dem freenode-IRC-Netzwerk abgelassen. So ein hundertprozentiges Gesetz ist das also nicht. Wobei ich glaube, dass der wohl eher nur getrollt hat.

Kuckividas (User's profile) May 5, 2010, 1:59:34 PM

Was ist das für eine Szene?[/quote]Bunt gemixt würde ich mal sagen. Es gibt eine Schlamperrolle von der Fa. Brunnen mit der Aufschrift Esperanto ; hab mal irgendwo gelesen, das Esperanto als Symbol für die Vielfältigkeit stehen sollte, wie wir sie auch in einer sogn.Schlamperrolle vorfinden. rideto.gif

qwertz (User's profile) May 5, 2010, 3:40:55 PM

hilbert:
Esperanto finde ich ein spannendes Projekt, aber was sind das für Leute, die dort aktiv sind? Eine Gruppe von Idealisten, linksalternative Freaks ? Oder einfach nur Sprachinteressierte?
Mein persönlicher Eindruck von zwei internationalen Jugendtreffen: Ein großer Teil ist an Sprachen interessiert und besitzt das was wohl oft als interkulturelle Kompetenz bezeichnet wird. Also z.B. hinter Verhaltensweisen von Personen aus anderen Kulturkreisen erstmal eine positive Absicht zu erkennen. Was schwer sein kann weil man auch mitbekommt mit welchen kleinen Sprach- und Verhaltensnuancen bedingt durch den Kulturkreis etwas beleidigend oder unpassend erscheinen kann obwohl es offensichtlich nicht so gemeint sein war. Oder doch? Wer weiß? Diese Sensiblität kann aber auch im ersten Augenblick den Eindruck erwecken, dass die Leute (z.B. im Vergleich zu anderen Musikfestivals) verkrampft bzw. nicht ganz so flippig ausgelassen wären. Das lockert sich aber relativ schnell wenn man mit anderen Leute in's Gespräch kommt. Was übrigens auch in Englisch und auch deutsch möglich ist, wenn die Esperanto Sprachkenntnissse noch nicht so ganz gut sind. Aber klar, Esperanto sollte schon bevorzugt gesprochen werden.

hilbert:
Mein Hobby sind Sprachen, ich finde es wahnsinnig interessant eine Sprache mit relativ wenig Aufwand absolut fließen zu beherrschen,wie es beim Esperanto möglich ist. Das wäre auch meine einzige Motivation mich zu engagieren, also ganz ohne Ideologie und so. Ich weiß nicht, ob ich hier dann richtig bin, sonst gibt es eben keine "Sprachvereine".

Was ist das für eine Szene?
Außer einer nervigen Person die permanent auf der Tanzfläche mit einer (traditionellen) Esperantoflagge (beim letzten JES gar mit zwei Stück) anderen Leuten vor der Nase rumwedeln muß habe ich keinerlei ideologische Äußerungen so im Großen und Ganzen mitbekommen. Da kannst du beruhigt sein was das angeht. Es hängt natürlich wohl auch immer vom Treffen ab welche Leute du treffen wirst. Aber meiner Meinung nach überwiegen die Spracheninteressierten. Das ist schon teilweise ziemlich schräg was die Leute so an Sprachen können.

milupo (User's profile) May 5, 2010, 6:03:12 PM

Esperantst:
Ja, je weniger man Esperanto kann, desto größer ist die Gefahr, dass man andere Sprachen verwendet.
Ja, aber man fällt dann wohl eher in die Muttersprache zurück und versucht sich so durchzuwursteln. Deutsch ist auch relativ weit verbreitet. Aber versuche das mal mit einer "kleinen" Sprache. Viele überschätzen ihre eigenen Englischkenntnisse. Es sei denn, Englisch ist die Muttersprache. Ich habe es ähnlich wie du gemacht. Ich habe 1979 angefangen, Esperanto zu lernen und bin bereits Ende 1979 zum ersten Treffen gefahren. Da ist mir noch Einiges entgangen, aber ich habe mir gedacht, es kann nicht schaden, wenn man sozusagen gleich ins kalte Wasser springt.

milupo (User's profile) May 5, 2010, 6:17:10 PM

Frankp:
Esperanto ist nur ein Werkzeug. Was Du draus machst ist Deine Entscheidung.
@hilbert: Da kann ich Frankp nur zustimmen. Am besten lernst du die Anwendungsbreite des Esperanto auf den großen Kongressen lernen. Oder du schaust z.B. in das Jahrbuch der UEA, dort sind neben den Landesverbänden auch eine ganze Reihe von Esperanto-Fachorganisationen aufgeführt. Du wirst schnell merken, dass Esperantisten nicht nur für Esperanto leben und es anbeten, sondern es zu wirklich praktischen Zwecken nutzen.

milupo (User's profile) May 5, 2010, 6:30:58 PM

hilbert:ja auf jeden Fall interessante Leute, wer kommt schon auf die Idee, eine Sprache zu lernen, die keinen praktischen Nutzen hat.
Das ist ein Vorurteil, das leider immer wieder von Leuten weitergetragen wird, die von der Esperantobewegung keine Ahnung haben.

Frankp (User's profile) May 6, 2010, 9:16:58 AM

hilbert:ja auf jeden Fall interessante Leute, wer kommt schon auf die Idee, eine Sprache zu lernen, die keinen praktischen Nutzen hat.
Keinen praktischen Nutzen???demando.gif

Hast Du schon mal vom Pasporta servo gehört?

Ohne Esperanto und den Pasporta servo währe ich heute nicht in Norwegen.

Davon ausgehend ist Esperanto nicht nur eine praktische Sprache sondern eine gefährliche Sprache. Ein Freund von mir ist wegen Esperanto heute in Frankreich verheirattet.

Also Vorsicht lass Dir das eine Warnung sein, dass du nicht irgenwo in der Welt landest wenn Du Esperanto anfängst zu nutzen.
okulumo.gif

hoketo (User's profile) May 8, 2010, 5:27:47 PM

Esperanto hat eine großen praktischen Nutzen. leider lässt er sich nicht in EUR ausdrücken.

Als Jugendlicher habe ich sehr frühzeitig (damals) sehr exotische Länder zu besucht: z.B. Ungarn, Rumänien, Polen. Da habe ich dann in Familien gewohnt. Anschließend wusste ich, was für ein Mist in meinen Erdkundebüchern stand.

Esperanto bringt einen mit vielen Kulturen zusammen, das fördert die Persönlichkeitebidlung.

Das Beeindruckende an Esperantotreffen ist, dass schon relativ wenige Leute langen um eine große Internationalität zu haben. Bei 200 Teilnehmern kommt man leicht auf 20 Länder. Und natürlich ist es auch beeindruckend, das die Kommunikation ohne Zuhilfenahme von Händen un Füßen klappt - im gegensatz zum Schüleraustausch in der Schule.

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