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Was sind Esperantisten eigentlich für Leute?

by hilbert, May 3, 2010

Messages: 24

Language: Deutsch

hilbert (User's profile) May 3, 2010, 9:13:13 PM

Saluton

Esperanto finde ich ein spannendes Projekt, aber was sind das für Leute, die dort aktiv sind? Eine Gruppe von Idealisten, linksalternative Freaks ? Oder einfach nur Sprachinteressierte?

Mein Hobby sind Sprachen, ich finde es wahnsinnig interessant eine Sprache mit relativ wenig Aufwand absolut fließen zu beherrschen,wie es beim Esperanto möglich ist. Das wäre auch meine einzige Motivation mich zu engagieren, also ganz ohne Ideologie und so. Ich weiß nicht, ob ich hier dann richtig bin, sonst gibt es eben keine "Sprachvereine".

Was ist das für eine Szene?

Esperantst (User's profile) May 3, 2010, 9:53:41 PM

Hallo, am besten du fährst einfach mal zu einem Esperanto-Treffen um dir eine eigene Meinung zu bilden.

Ich bin der Auffassung, dass die Esperanto-Sprecher eigentlich ein sehr bunt gemischtes Völkchen sind. Die Leute lernen aus sehr unterschiedlichen Motiven heraus Esperanto. Es gibt Leute so wie du "die Sprachinteressierten", es gibt die Idealisten (diese sind normalerweise in den Vorständen von Esperanto-Vereinen verstärkt zu finden), Linke und auch Rechte, Computerfreaks ua..

Egal ob Sprachinteressente, Idealisten, Linke oder Computerfreaks: Häufig bleiben nur diejenigen Personen lange Zeit dabei, die für sich irgendeinen Nutzen im Esperanto-Land finden (Freund/in, Briefpartnerschaft, Kongresse, Plaudern etc).

hilbert:Saluton

Esperanto finde ich ein spannendes Projekt, aber was sind das für Leute, die dort aktiv sind? Eine Gruppe von Idealisten, linksalternative Freaks ? Oder einfach nur Sprachinteressierte?

Mein Hobby sind Sprachen, ich finde es wahnsinnig interessant eine Sprache mit relativ wenig Aufwand absolut fließen zu beherrschen,wie es beim Esperanto möglich ist. Das wäre auch meine einzige Motivation mich zu engagieren, also ganz ohne Ideologie und so. Ich weiß nicht, ob ich hier dann richtig bin, sonst gibt es eben keine "Sprachvereine".

Was ist das für eine Szene?

darkweasel (User's profile) May 4, 2010, 4:56:37 AM

An und für sich sind Esperantisten wie jede andere Sprachgemeinschaft sehr bunt durchgemischt. Ich denke nicht, dass man irgendeine Ideologie haben muss, um Esperanto zu lernen.

EL_NEBULOSO (User's profile) May 4, 2010, 7:54:22 AM

Ja, ein bunt gemischtes Völkchen. Eine eher offene und liberale Weltanschauung dürfte aber vorwiegen, wobei das wahrscheinlich genauso gut leicht links wie leicht rechts sein kann.

Gerald

hoketo (User's profile) May 4, 2010, 7:57:31 AM

"Rechte" findet man unter Esperanto-Sprechern wenige, weil das sich wenig mit dem Gedanken der Völkerverständigung vereinbaren lässt.

Ansonsten ist die Mischung schon recht interessant und nicht unbedingt repräsentativ für die "normale" Bevölkerung.

darkweasel (User's profile) May 4, 2010, 12:29:16 PM

hoketo:"Rechte" findet man unter Esperanto-Sprechern wenige, weil das sich wenig mit dem Gedanken der Völkerverständigung vereinbaren lässt.
Rechts != rechtsextrem/-radikal/nationalsozialistisch!

Frankp (User's profile) May 4, 2010, 12:41:56 PM

Saluton hilbert,

Egal warum Du Dich mit Esperanto beschäftigst, hier bist Du erstmal richtig.
Esperanto ist nur ein Werkzeug. Was Du draus machst ist Deine Entscheidung.

Unter Den Leuten die Esperanto sprechen findest Du nahezu alles was es sonst auch so unter den Menschen gibt.

Also herzlich willkommen.

hilbert (User's profile) May 4, 2010, 3:15:14 PM

ja auf jeden Fall interessante Leute, wer kommt schon auf die Idee, eine Sprache zu lernen, die keinen praktischen Nutzen hat.

Besteht eigentlich nicht die Gefahr, dass man dann doch die Muttersprache spricht oder doch ins Englische fällt? Dann muss man wohl Esperanto richtig gut können, sonst bringst wohl nix.

Wie ist das eigentlich, ich habe das Gefühl, dass die Literatur meist aus den 70er und 80 Jahren stammt, täuscht das oder wurde früher wirklich mehr veröffentlich?

jeckle (User's profile) May 4, 2010, 5:52:44 PM

hilbert:...
Besteht eigentlich nicht die Gefahr, dass man dann doch die Muttersprache spricht oder doch ins Englische fällt? Dann muss man wohl Esperanto richtig gut können, sonst bringst wohl nix.
...
Das hängt ein bisschen von deiner Persönlichkeit und deinem Anspruch ab, manche lernen intensiv 2 bis 3 Wochen und plappern dann drauf los. Zumindest hat dies jemand von sich in einem Interview auf Esperanto behauptet. Und so locker war dieses Interview auch. Leider habe ich die Quelle nicht mehr.

In Ausnahmefällen rutscht man vielleicht ins englische, aber eigentlich bleibt es aus. Das liegt an der Art wie man Esperanto spricht:

Einfaches kann man in Esperanto einfach ausdrücken und Anspruchvolles kommt später fast von allein. (Für schön und korrekt kann man natürlich viel mehr Zeit investieren.)
Wenn einem eine Vokabel nicht einfällt oder man sie nicht kennt, kann man oft aus anderen Sprachen ein Wort borgen und in Richtung Esperanto anpassen. Und manchmal ist es dann sogar das richtige Wort auf Esperanto.

In Esperanto kannst du Fehler machen, ohne gleich rot anzulaufen, es gibt keinen native speaker. Fehler gehören mehr oder weniger zum System. Deshalb wird es so entspannt und locker benutzt. Trotzdem bekommt man hier immer seine Korrekturen. Das ist auch gut so, schließlich will man es lernen.

Sprache dient dazu sich zu verständigen. Es ist ein Werkzeug: Manche pflegen ihr Werkzeug, andere benutzen es nur.

rano (User's profile) May 4, 2010, 6:47:39 PM

"Rechte" findet man unter Esperanto-Sprechern wenige, weil das sich wenig mit dem Gedanken der Völkerverständigung vereinbaren lässt.
ist so ne Definitionssache. es gibt viele konservative Esperantisten, die ihre Nationalsprache vor dem Englischen schützen wollen. (oder auch sprachliche Minderheiten wie die Basken) Rechtsextreme gibt es aber keine.

Linke gibt es natürlich auch, ich würde sagen deutlich mehr als konservative, haben sogar einen eigenen Dachverband den
SAT
Besteht eigentlich nicht die Gefahr, dass man dann doch die Muttersprache spricht oder doch ins Englische fällt? Dann muss man wohl Esperanto richtig gut können, sonst bringst wohl nix.
schlag mal nach was krokodili bedeutet...
jeh Internationaler die Truppe, desto mehr wird Esperanto gesprochen.
Wie ist das eigentlich, ich habe das Gefühl, dass die Literatur meist aus den 70er und 80 Jahren stammt, täuscht das oder wurde früher wirklich mehr veröffentlich?
Hab jetzt keine Statistik, aber es werden heutzutage immernoch einige Hundert Bücher pro Jahr neu auf Esperanto veröffentlicht. (teilweise schwer zu kriegen, wenn sie z.B. in Brasilien gedruckt werden oder so)
ob das jetzt mehr oder weniger geworden ist kann ich nicht sagen.

Ich hatte schon viele sehr gute Diskussionen auf Esperantotreffen, gerade wegen den unterschiedlichen Meinungen. Es gibt sehr viele Linguisten oder Leute die mehrere Sprachen sprechen.

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