Lieder ins Esperanto übersetzen
ca, kivuye
Ubutumwa 53
ururimi: Deutsch
Kunar (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 17:07:41
Es gibt Forenteilnehmer, denen es schwer fällt, bei der Sache zu bleiben. Andere plaudern gerne über Gott und die Welt. Dafür habe ich aber (auch auf Esperanto) bereits andere Quellen und muss das nicht hier machen.
qwertz:Also zumindestens daß der Übersetzer nicht voll dahinter steht dieses Lied auch mal vorzutragen.Hier kann ich gleich mit einem wichtigen Irrtum aufräumen, der Übersetzern (und solchen die es sein wollen) immer wieder unterläuft: Eine Übersetzung macht man nicht für sich oder um selbst wichtig zu werden.
Eine Übersetzung soll Allgemeingut sein und von anderen Leuten genutzt werden können. Es nützt also nichts, wenn man das eigene Ergebnis ganz toll findet, aber alle anderen damit nicht zurechtkommen, weil sie es nicht singen können oder den Sinn ohne das Original nicht verstehen. Ich erwähne das leider nicht ohne Hintergrund. Ich habe schon oft solche Übersetzungen gesehen, die man direkt wieder vergessen konnte.
Eine gute Übersetzung ist ein weiterer Beitrag zum Esperanto-Liedgut und bleibt bestenfalls dauerhaft in Erinnerung. Ruhm kann es dann für den Übersetzer trotzdem geben, wenn die Leute nachlesen, wer ihnen denn mit dem Text soviel Freude bereitet hat.
darkweasel (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 17:23:32
qwertz (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 17:58:10
Kunar:Okay.
Eine Ankündigung vorab: Ich werde ab jetzt jeden (Teil-)Beitrag ignorieren, der sich nicht um das ursprüngliche Thema dreht. Das lautet, so meine Zusammenfassung, "Übersetzung von Liedertexten von Deutsch oder Englisch nach Esperanto".
Kunar:Bezieht sich wohl auf mich. Meine Antwort: Das ist wohl Ansichtssache. Vielleicht auch mal darüber nachdenken, daß es etwas mit dem Thema zu tuen haben könnte.
Es gibt Forenteilnehmer, denen es schwer fällt, bei der Sache zu bleiben. Andere plaudern gerne über Gott und die Welt.
Kunar:Das fasse ich jetzt so auf, daß es mir zwingend eine Ehre sein soll, daß du deine unermesslich kostbare Zeit spendest und dich an dieser Diskussion beteiligst. Joh, sehr einseitig die ganze Sache, ĉu ne?
Dafür habe ich aber (auch auf Esperanto) bereits andere Quellen und muss das nicht hier machen.
Ich falle vor absolut niemanden auf die Knie. Sorry, ich proklamiere das als ostdeutsche Grundmentalität. Kann ich leider nicht über meinen Schatten springen. Diskussion auf gleicher Augenhöhe gerne. Aber meine Argumente sind genauso viel wert und diskussionswert wie die der Anderen.
(Na ja, ist wohl wieder so eine individuisma kontraŭe kolegisma pensado Angelegenheit.)
qwertz:Also zumindestens daß der Übersetzer nicht voll dahinter steht dieses Lied auch mal vorzutragen.
Kunar:Das legt jetzt allgemeingültig wer fest? Du?
Hier kann ich gleich mit einem wichtigen Irrtum aufräumen, der Übersetzern (und solchen die es sein wollen) immer wieder unterläuft: Eine Übersetzung macht man nicht für sich oder um selbst wichtig zu werden.
qwertz (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 17:58:35
Kunar:Wer legt das fest? Die "Bewegung"? Warum muß man das überhaupt erwähnen? Es ist selbstverständlich für mich.
Eine Übersetzung soll Allgemeingut sein und von anderen Leuten genutzt werden können.
Kunar:Es nützt wem nicht? Bitte, wie, was?! Warum darf ich mein eigenes Ergebnis nicht toll finden? Ehm, bitte wie?! Das schließt doch nicht aus daß ich über mein Ergebniss disskutieren lasse. Und Fehler zugeben. Na, und?
Es nützt also nichts, wenn man das eigene Ergebnis ganz toll findet, aber alle anderen damit nicht zurechtkommen, weil sie es nicht singen können oder den Sinn ohne das Original nicht verstehen.
Kunar:Ich übersetze: "Die du nicht gesangsfähig fandest." Wer noch? Ist ja keine abgeschlossene Sache. Kann man ja wohl drüber disskutieren.
Ich erwähne das leider nicht ohne Hintergrund. Ich habe schon oft solche Übersetzungen gesehen, die man direkt wieder vergessen konnte.
Kunar:Ruhm? Wenn ich auf Ruhm aus wäre, hätte ich schon nach nach der Erstellung von 3x Esperanto Karaoke aufgehört. Aber ne, es sind dann doch 4 Stunden geworden. Darauf bin ich stolz. Ja, natürlich. Aber profilieren muß ich mich dadurch nicht.
Eine gute Übersetzung ist ein weiterer Beitrag zum Esperanto-Liedgut und bleibt bestenfalls dauerhaft in Erinnerung. Ruhm kann es dann für den Übersetzer trotzdem geben, wenn die Leute nachlesen, wer ihnen denn mit dem Text soviel Freude bereitet hat.
Entschuldigung, mit deiner Diskussionweise komme ich nicht klar. Es soll aber niemanden hier im Forum abhalten, sich weiter an der Diskussion zu beteiligen.
Kunar (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 18:17:44
darkweasel:vielen dank, kunar, für deine wertvollen tipps zum übersetzen! sollte ich das wieder einmal versuchen, werde ich sie definitiv beherzigen!Freut mich, dass jemand die Hinweise liest. Ich könnte ja noch viel mehr erzählen, aber man effektivsten funktioniert die Wissensweitergabe direkt auf einem Treffen. Da erreicht man gleich viel mehr Leute.
qwertz:Das legt jetzt wer fest? Du?Das legt das Thema dieser Diskussion fest. Es geht darum, Übersetzungen zu veröffentlichen. So habe ich den ersten Beitrag verstanden.
qwertz:Es nützt wem nicht?Ein Ergebnis, das für die Allgemeinheit nicht verwendbar ist, nützt ihr nichts. Ganz trivial.
qwertz:Ich übersetze: "Die du nicht gesangsfähig fandest." Wer noch? Ist ja keine abgeschlossene Sache. Kann man ja wohl drüber diskutieren.Schon falsch übersetzt. Was ich denke, ist (fast) egal. Die Beispiele, die ich im Laufe der Jahre gesehen habe, waren ja nicht solche, die allein ich herausgesucht habe, sondern die oft von anderen Übersetzern benutzt wurden, um auf Probleme hinzuweisen.
Um zu verhindern, dass die Qualität eines Ergebnisses subjektiv gemessen wird, kann man einen ganz einfachen Praxistest machen: Man gebe das Ergebnis einer Gruppe von Leuten, die singen können und die Melodie kennen. Nun schaue man, ob sie es spontan schaffen, den Text zu singen. Daumenregel: Was in einer Gitarrenrunde mit talentierten Sängern nicht funktioniert, das ist irgendwie nicht gelungen. (Immer vorausgesetzt natürlich, dass auch das Original für solche Runden geeignet ist... ich ertappe mich schon wieder dabei, wie ich mehr und mehr Kleingedrucktes in meine Beiträge packe.)
Sunjo (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 19:01:10
Kunar:Ich hab auch fleißig mitgelesen Und bin jetzt erstmal abgeschreckt. Anders formuliert: da mir irgendwie schon das Gespür für Betonung und Rhythmus fehlt, kann ich mir die Zeit für Liedübersetzungsversuche vermutlich sparen. Das ist nicht schlimm, ich werde schon eine andere Beschäftigung finden.
Freut mich, dass jemand die Hinweise liest.
Wenn es aber doch jemand hier aus dem Forum hier im Forum versuchen will, helfe ich trotzdem gern bei der Ideensuche, falls es mal mit einer passenden Übersetzung nicht gleich klappt.
Kunar (Kwerekana umwidondoro) 7 Nyandagaro 2011 19:48:53
Sunjo:Ich hab auch fleißig mitgelesen Und bin jetzt erstmal abgeschreckt. Anders formuliert: da mir irgendwie schon das Gespür für Betonung und Rhythmus fehlt, kann ich mir die Zeit für Liedübersetzungsversuche vermutlich sparen. Das ist nicht schlimm, ich werde schon eine andere Beschäftigung finden.Es freut mich sehr, dass aus "ich sollte nicht übersetzen" nicht gleich "ich sollte gar nichts mit Esperanto anfangen" gefolgert wird. Ich kann da beruhigen: Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten, sich bei Esperanto (und Esperantomusik) einzubringen. Bei Bedarf einfach mich anschreiben, wir finden schon etwas.
Noch ein Tipp, der mir gerade eingefallen ist: Man sollte sich nicht zu schade sein, seine Übersetzungen von jemand anderem Korrektur lesen zu lassen, selbst wenn man Esperanto fließend spricht. Die eigene Fehler fallen einem nicht so auf.
Grundsätzlich gibt es hier sogar zwei verschiedene Empfehlungen: Zum einen sollte jemand die Übersetzung lesen, der eine andere Muttersprache hat. Das verhindert Germanismen. Zum anderen sollte jemand die Übersetzung lesen, der Deutsch als Muttersprache hat. Der kann nämlich Original und Übersetzung nebeneinander halten und feststellen, ob irgendetwas verloren gegangen ist.
Ich vergleiche gerne die Übersetzungstätigkeit mit der Aufgabe, sich einen Weg durch den Dschungel zu hacken. Hinterher kann man immer darauf gucken und sagen: "Aha, so geht's." Vorher sieht man aber keinesfalls immer den Weg.
qwertz (Kwerekana umwidondoro) 20 Nyandagaro 2011 10:57:14
Kunar:Apropos andere Muttersprache. Wie schätzt du die Esperanto-Cover-Version von Amuziko ein? Er ist englischer Muttersprachler und tastet sich langsam an Esperanto Musik heran.
Grundsätzlich gibt es hier sogar zwei verschiedene Empfehlungen: Zum einen sollte jemand die Übersetzung lesen, der eine andere Muttersprache hat. Das verhindert Germanismen. Zum anderen sollte jemand die Übersetzung lesen, der Deutsch als Muttersprache hat. Der kann nämlich Original und Übersetzung nebeneinander halten und feststellen, ob irgendetwas verloren gegangen ist.
Neniam Velku - Gabrielle Aplin Kovrilo
Kunar (Kwerekana umwidondoro) 22 Nyandagaro 2011 22:08:20
qwertz:Wie schätzt du die Esperanto-Cover-Version von Amuziko ein?Für alle, die nachvollziehen wollen, was ich dazu schreibe: Dazu sollte man das ursprüngliche Lied kennen (offizielles Video: http://www.youtube.com/watch?v=c0fa5-LWHIM ) und den Originaltext. Den gibt's auf einer Seite, auf die im Übersetzungsvideo verwiesen wird. Leider steht die Übersetzung selbst nur im Video, so dass ich immer zeilenweise hören und anhalten musste.
Der Stil des Liedes - legere Popmusik - ist natürlich günstig!
Aber in der Übersetzung wird es deutlich langsamer gespielt, weil der Esperantotext sonst gar nicht singbar ist, weil er deutlich länger ausfällt.
Die Betonung ändert sich - letzte Silbe im Original, zweitletzte in der Übersetzung. Ich habe allerdings nicht weiter untersucht, ob das das Lied kaputtmacht.
Die Reime sind weg. Auch im Original sind sie nicht durchgehend da, aber immerhin vorhanden.
Der Refrain, das Herzstück eines Liedes, ist nicht gelungen: "sweet maroon" - "dolĉa kaŝ-", "never sleep" - "neniam dor-", "of our time" - gar nicht übersetzt bzw. gesungen!, "never fade" - "neniam vel-". Ein Dreisilbenrefrain ist meistens schwer zu übersetzen. Es so wie hier zu machen, so dass man den Sinn des Textes im Refrain selbst nicht versteht, weil erst danach zuende gesungen wird, geht nicht, vor allem, weil die drei Silben jeweils viermal gesungen werden.
Das Original hat eine radiofreundliche Kürze. Man berücksichtige das bei der Anzahl der Fehler, die ich gefunden habe (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
1. entweder "al la" oder anders formuliert "-n -n", aber nicht beides
2. "revenos" statt "revenigos"
3. "finiĝas" statt "finas"
4. "kiun" fehlt im Relativsatz
5. "teni" (oder besser "konservi") statt "teniĝi"
6. "sekundon" statt "sekondon"
7. "ĉu" statt "se"
8. "bonaj" statt "bona"
9. "enŝlosas" statt "enŝlos".
Das sind keine sprachlichen Haarspaltereien, sondern grundlegende Fehler.
Ich weiß, dass viele Leute bei Youtube Videos von sich einstellen, in denen sie musizieren, um Komplimente zu angeln. Ich habe schon zu viele tolle Sachen gesehen, um immer zu loben.
Die Übersetzung ist sprachlich falsch, nicht zum Original singbar, enthält keine Reime und keinen verständlichen Refrain. Was soll ich dazu noch sagen?
qwertz (Kwerekana umwidondoro) 22 Nyandagaro 2011 22:31:25
So ein Seminar wäre toll, wo anhand von genau solchen Beispielen erklärt wird wie man es nicht machen sollte. Also auch als praktische Beispiele für die Hinweise auf www.tekstoj.nl.
Wenn du Interesse hast. Hier noch eine Esperanto Übersetzung. Ist aber eher nicht so "schöngeistige" Musik.
Englisches Original: Bright Orphidia - Girl Inside (Der Player öffnet sich in einem Pop-Up Fenster | Lyrics
Esperanto-Übersetzung und Umsetzung: Interna knabino