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'Die Ungroße Knäbin' bzw. 'das Widergroße Knabenweib" ?

bluaMauritius, 2007 m. spalis 25 d.

Žinutės: 74

Kalba: Deutsch

grifo (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 18:05:25

unschön == häßlich
untot == am leben sein
unwissend == doof

Nur weil ich das nicht weiß, heißt das noch lange nicht, dass ich blöd bin.

Nein, die un-Wörter im Deutschen haben nichts mit den mal-Wörtern des Esperanto zu tun.

Hermann (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 18:32:05

Ich wollte damit zeigen, wie locker uns diese Worte über die Lippen gehen. So sollte es in Esperanto auch sein. Und wenn man oft genug "maldekstra" angewendet hat, dann philosophiert man nicht mehr darüber, daß es unrechts ist sonder einfach nur links, und "malhela" rechne ich mir nicht als "unhell" aus ,sonder es ist bloß dunkel.

Im Deutschen gibt es einige Un-Wörter, die nicht das Gegenteil sondern eine besonders schlechte, miese Variante des Haupt-Wortes ausdrücken (wie etwa fi~ oder ~acx in Esperanto). So ein Wort ist Un-Wetter. Es gibt auch Unmenschen (das sind eben keine Tiere), und Untiere sind keine Pfanzen, man ist daran gewöhnt. Mein Hirn seziert beim Sprechen diese Worte nicht mehr.

Ich stimme Dir übrigens sehr zu, daß wir Deutsch für Deutsche brauchen. Aber warum soll das ein Stein auf dem Weg zu Esperantounterricht an Schulen sein?

horsto (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 20:55:39

Man sollte in dieser Diskussion aber beachten, dass es einen Unterschied zwischen "un" im Deutschen und "mal" in Esperanto gibt. "un" im Deutschen wird hauptsächlich im Sinne von "nicht" benutzt, also bedeutet ja z.B. "unschön" "nicht schön" und nicht etwa "hässlich". Das "mal" im Esperanto bedeutet hingegen das Gegenteil und kann auch nur da verwendet werden, wo ein Gegenteil existiert. Also "malbela" bedeutet ja wirklich "hässlich", und nicht etwa "unschön".

EL_NEBULOSO (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 21:12:44

Naja, kommt auch auf den Zusammenhang an, aber wenn ich sage, ich hab einen unschoenen Fleck am Hemd, dann heisst das schon haesslich, es ist sicher kein mittelschoener Fleck...

Wie auch immer, da kann man sich die Finger fusselig schreiben, man kann immer ein Haar in der Suppe finden.

Wer doppelplusungut nicht kennt, der hatte in Englisch wohl das Pech nicht 1984 lesen zu muessen/duerfen bzw. hat das wieder vergessen. War, so weit ich mich erinnere, das einzige Buch in Englisch das ich in der Schule ganz gelesen hab.

Mir gefaellt an Esperanto sehr viel, besonders das (fast vollstaendige) Fehlen von Ausnahmen. Auch Missverstaendnisse sind sehr selten moeglich, selbst wenn man sich ein bisschen dumm stellt. Auch die Regelmaessigkeit der Aussprache/Schreibung ist toll und spart einem viel Zeit/Energie beim Lernen.

Freut euch doch an den schoenen Seiten von Esperanto, ueber die etwas merkwuerdigen Dinge kann man ja ruhig schmunzeln...

Gerald

stefanspaul (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 22:53:10

Genauso sehe ich die Sache auch. Doppelplusgut, danke Gerald! Und was die merkwürdigen Dinge von Esperanto betrifft: Ich habe mir heute das Wort "kuracrimedo" sogar so lange laut vorgesprochen, bis ich mich an die für meine Ohren komische Aussprache gewöhnt habe...

Was Abschließendes zu den Un-worten gefällig?

Ex Bundespräsident Johannes Rau in seiner Berliner Rede im Mai 2000:

"Wer sich über die Untaten aus Fremdenfeindlichkeit empört, der darf die Unworte nicht überhören oder gar selber gebrauchen, die viel zu häufig die Runde machen. Unworte bereiten Untaten den Boden."

Da ist unser kleines 'mal-' doch relativ maldanĝera. rido.gif

Bonan nokton!

stefanspaul (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 29 d. 22:54:31

@Grifo: Für heute schon genickt? sal.gif

TED110 (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 30 d. 20:03:07

Ich lasse mir meine Stimmung auch so nicht vermiesen! Ich bin zwar sensibel, aber KONTRA-Esperanto habe ich schon GANZ andere Sachen gehört und mich schon ganz anders verteidigen müssen!
Esperantisten müssen das gleiche können wie LADA-Freunde oder Paganisten/Atheisten: (Momentan) Müssen sie sich ständig auf Kritik vorbereiten und "ihre" Sache gut verteidigen. Ich hatte ja auch schonmal erwähnt, dass ich sehr stark in meinem eigenen Verwandtenumkreis zu kämpfen hatte, da war es sogar in der Schule leichter rido.gif .
Leider gibt es auch in den "scheinbar eigenen" Fronten negative Ströme, so bezeichne ich sie jetzt mal aus ->Meiner Sicht. Und dazu zählen für mich Linguna-Kämpfer.

Und nochwas zu den esperantistischen "Schönheitsflecken". Die deutsche Sprache ist eine Literatursprache, mit ihr kann man sich fast unschlagbar genau ausdrücken, sie kennt mitunter die meisten Füllwörter überhaupt und man kann mit ihr sogar ordentliche Ironie gestalten. Das alles sind aber Privilegien und Spezialitäten, mit denen viele andere Sprachen nicht aufwarten können, oder wenn, dann nur mit größtem Aufwand.

Was viele Sprachen nicht können also! Ist es gerecht, es Esperanto dennoch aufzubrummen? Wo ist es dann noch leicht?
Ich sage das nur, weil ich -unbescheiden wie ich bin- bereits über 20 Sprachen analysiert, gelernt und ausgeschlachtet habe. Ich möchte mich also schon als "leicht erfahren" bezeichnen.
In zahlreichen Sprachen gibt es nämlich ebenfalls keinen Unterschied zwischen "unschön" und "hässlich". Meistens läuft es nämlich darauf hinaus, dass die un- Fassung umgangssprachlich oder kindisch ist. Ende.

Hermann (Rodyti profilį) 2007 m. spalis 31 d. 09:21:08

Richtig! So sehe ich das auch.
Es gab schon etliche Versuche, Esperanto zu "verbessern". Für vieles gibt es immer noch Besseres. Auch für andere Sprachen. Aber wird deshalb immer an denen rumgebastelt? Esperanto ist kein Projekt, wie Linguna. Esperanto ist inzwischen eine bewährte und gewachsene Kultursprache. Die perfekte Sprache wird es nie geben. Wirklich Schlechtes fällt irgendwann von selber weg und Neues entsteht. Aber sachte, nicht mit dem Brecheisen. Sonst bleiben nur Scherben übrig! Linguna ist sicher ein schönes Steckenpferd, vielleicht ein Betätigungsfeld für Sprach-Spezialisten, aber "lernu!" ist Esperanto, und man lasse uns unser Esperanto so wie es ist und wie wir Spaß dran haben. Für Linguna gibt es ja auch ein Forum okulumo.gif Leider tut sich da nix... Daß es aus Angst vor Rache-Spams geschlossen ist, ist ein Grücht okulumo.gif

TED110, ich brauche ja nicht so ganz Deine Weltanschauung zu teilen, aber mit Deiner Meinung zu Esperanto und Sprachen kann ich mir freudig identifizieren.

Nicht nur LADA-Freunde und Atheisten müssen ständiger Kritik standhalten, auch Katholiken okulumo.gif - Und trotzdem finden sich alle hier tolerant vereint. Bonege, cxu ne?!

Es gilt seltsamerweise heutzutage für manchen als total chic alles mieszureden und über Nichtigkeiten endlos zu diskutieren (nicht, daß ich was gegen solide Kritik hätte), für mich steht immer die Freude über das Gute und Schöne im Vordergrund.

Also...
Bonan tagon
Hermann

bluaMauritius (Rodyti profilį) 2007 m. lapkritis 6 d. 17:30:46

white knight:
Aber wir sind ja hier bei Esperanto und nicht in einem Werbe-Forum für Linguna.
Bravo, Hermann!!!!!

Auch mich ärgert dieser Fanatismus schon lange.

Vivu Esperanton!
Rp.: /Aw.:

Erstens heisst es: Vivu Esperanto !, denn Esperanto ist das Subjekt, um das es geht, also auch grammatikalisch.
Zweitens, sowohl Esperanto-Moderna (seit den späten achtziger Jahren) als auch das
I-Tüpfelchen "Linguna" (seit 1992) sind immer noch ziemlich weit an Esperanto orientiert (was ich und andere ja auch hätten anders machen können; siehe die Zwischenstufe "Protolinguna" von 1991).
Alles in der Stadtbibliothek von La Chaûx-de-Fonds, französische Schweiz, niedergelegt und nicht mehr durch Desinformation vertuschbar oder veränderbar, mein werter Herr! -

Drittens hat es eine ganz andere Konkurrenz zu Esperanto seit einiger Zeit gegeben, die seinerzeitige Weiterführung des "Interlingua", eine rein altromanische Sprache mit Vereinfachungen; siehe die Arbeiten und Zeitschriften von Professor Berger am Genfer See. Auch dies ist alles in der Stadtbibliothek von La-Chaûx-de-Fonds festgehalten und niedergelegt, mit dickem Schloss in Glaskästen.
Angesichts dessen sah in des Wortes schlimmster Bedeutung das Old-Esperanto ziemlich alt aus.
Dahs es jetzt wieder in aller Munde ist, wie du oben behauptest, verdankt man nur meiner (and anderer) Diskussion zu Esperanto und seiner möglichen Weiterung in Form von Linguna. Das hat die Linguisten wieder aufhorchen lassen; denn Linguna ist nun wirklich bei weitem dem Interlingua überlegen.
Die Zweitsprache für alle wird nicht allein von Esperantoknochen festgelegt werden, sondern von der ganzen Menschheit, von allen Regierungen; und die werden sich einen Deuwel darum scheren, ob du die eventuellen Reformatoren magst oder nicht.
Niemand soll glauben, mit rückschrittlichen Sprachterrormethoden und Supervereinfachungen das Rennen machen zu können, wir sind nicht mehr in "1984" von George Orwell, mein Lieber! Euer "Grohser Bruder" hat sich ausgewürgt. Einmal ist der Bart ab.

Hochachtend,
Hans Dieter Wilh. Goeres
- ~*~

Hermann (Rodyti profilį) 2007 m. lapkritis 6 d. 17:55:32

Lieber Herr Goeres

Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, auf Ihre bildschirmsprengenden, meterlangen Tapeten gar nicht mehr zu antworten. Ich will auch hier überhaupt keine Wertung zu Linguna abgeben. Was soll es? Mag es noch so großartig, und modern sein. Ihnen Ihr Linguna, mir unser Esperanto, und hier geht es um Esperanto, um das echte! Und lassen Sie uns bitte unseren Frieden. Wenn wir irgendwann jeck auf Linguna sind, dann kommen wir sicher alle auf Ihre Seiten. Dort suhlen wir uns dann in der neuen Grammatik und der speziellen Rechtschreibung, der von Linguna und der seltsamen deutschen. Mit dem, was Sie hier abziehen, tun Sie Ihrer Sache gewiß keinen Gefallen.

Ihre Ansichten mögen interessant sein, und ich lese sie auch gerne, wenn sie sich in ein Forum einfügen, aber die Linguna-Mission, die Sie hier veranstalten ist in meinen Augen Spam und hat hier nichts verloren.

Aber ich wiederhole mich. Gut - das tun Sie ja auch.

Ĝis malbaldaŭ
Hermann

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