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'Die Ungroße Knäbin' bzw. 'das Widergroße Knabenweib" ?

od bluaMauritius, 25. októbra 2007

Príspevky: 74

Jazyk: Deutsch

TED110 (Zobraziť profil) 9. novembra 2007 18:35:47

Mit Verlaub, ich habe noch nicht einmal einen Fernseher.

tortojboksisto (Zobraziť profil) 13. januára 2008 8:43:47

Moin moin! sal.gif

Bitte entschuldigt, wenn ich diesen etwas älteren Faden wieder hervorhole, aber ich habe hier noch etwas Senf, den ich nicht mehr brauche. lango.gif

Ich frage mich gerade, warum davon ausgegangen wird, dass die aufgeführten Wörter in dem Brief an das Bundesministerium alle einen deutschen Ursprung haben sollen.

Die meisten dieser Wörter könnten genauso mit Englisch in Verbindung gebracht werden. Und es liegt doch im Anspruch von Esperanto, dass die Wörter möglichst international verstanden werden können, oder nicht?

Dankon! (Thank you!), helpo! (Help!) fali (to fall), vortoj (words), varme (warm), ĵus (just), suno (sun), lando (land), havi (have), sukero (sugar), jaroj (years), monato (month), somero (summer), vintro (winter), trinki/drinki (to drink), veki (to wake), gasto (guest), baki (to bake), haki (to hack), fiŝ (fish), ŝuo (shoe), plani (to plan), lauta (loud), klare! (Clear!), onklo (uncle), kafo (coffee), halo (hall), sako (sack), matraco (mattress), sudo (south), halti (to hold), sinki (to sink), lampo (lamp), pumpilo (pump), glaso (glass), biero (beer), kisi, (to kiss), lipoj (lips).

kuzino (Cousine) ist übrigens nicht deutsch sondern französisch.

Also dieser Brief ist eine Farce, wenn er sich über diese Worte aus dem angeblich "Deutschen" pikiert.

Ich denke, es ist ein glücklicher Zufall, dass sich so viele Wörter im Deutschen und Englichen so sehr ähneln, dass es das Lernen von Esperanto umso einfacher macht.

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Und um nochmal zum eigentlichen Thema etwas zu sagen: Ich habe noch ein Beispiel für die widersinnigen deutschen Bezeichungen im männlichen/weiblichen. Warum ist das Gegenteil von "Bauherr" nicht "Baufrau" sondern "Bauherrin?"
Wahrscheinlich weil "herrlich" von "Herr" kommt und "dämlich" von "Dame".

Man könnte ja genausogut fragen:
Warum ist "Abkürzung" so ein langes Wort? rido.gif

Also streiten wir uns nicht um hölzerne Hölzer sondern kümmern wir uns um den Sinn von Esperanto: Die Völkerverständigung!

Herzlichst

der Tortenboxer

tortojboksisto (Zobraziť profil) 13. januára 2008 11:06:39

Danke! rideto.gif

Die deutsche Sprache kann ja nicht das Maß aller Dinge sein. Sonst müsste man Bill Gates ja mal erklären, dass sein Firmenname auf deutsch "Winzigweich" bedeutet und sich einfach doof anhört, und er das doch mal ändern solle.

Das "Mutterbrett" (motherboard) in meinem "Schoßgipfel" (Laptop) verarbeitet ja auch "Riesengebisse" (megabit) und besitzt ein "Zwischengesicht" (interface). rideto.gif

homojKunHomoj (Zobraziť profil) 13. januára 2008 14:39:56

tortojboksisto:Das "Mutterbrett" (motherboard) in meinem "Schoßgipfel" (Laptop) verarbeitet ja auch "Riesengebisse" (megabit) und besitzt ein "Zwischengesicht" (interface). rideto.gif
Es gab da mal eine Seite von irgendeinem Bayern, der dort in ähnlicher Weise die ganzen alltäglichen und auch Möchtegernanglizismen bzw. Eigennamen übersetzt hat (Habe leider seinen Namen vergessen, aber ich kann nochmal nachfragen). Die Seite würde dir sicherlich gefallen.

TED110 (Zobraziť profil) 13. januára 2008 16:06:07

Für Motherboard sagte ich schon immer "Hauptplatine". Früher normal, heute fragen sogar IT-Experten nach. Und außerdem sage ich nicht immer Laptop, sondern das nette Wörtchen Schlepp-top rideto.gif .

Habe ich schon zu "knabino" (weiblicher Knabe) schon den Lateinischen Pendanten genannt?
Was ist denn Puella (lat. "Mädchen")
Puella ist der Diminuitiv von puer, was Junge/(Kind) bedeutet.
Demnach heißt puella "Jünglein/Kindlein" und ist genauso "dumm" wie Knabenweib. Nur, daran denkt kein Mensch mehr, wenn er "puella" sagt. Also soll man hier keinen Wind um Esperanto machen.

tortojboksisto (Zobraziť profil) 13. januára 2008 16:46:29

Sehe ich genauso.

Im Spanischen und Italienischen regt sich doch auch keiner über die Verweiblichung des Wortes "Herr" ergo "Herrin" auf.

Señor/Señora oder Signore/Signorina

Edit:

Und im englischen "woman" steckt ja auch das Wort "man", also wo liegt das Problem?

Und wegen der vielen deutschklingenden Worte - Der liebe Herr Zamenhof, der Esperanto erfunden hat, war ja kein Deutscher, der sich auf die deutsche Sprache etwas eingebildet hat und da irgendein Exempel statuieren wollte. Also was soll's? Es ist nunmal so, wie er es sich ausgedacht hat und hat sich so weiterentwickelt.

Punktum

Lanctupo (Zobraziť profil) 13. januára 2008 18:55:32

Hallo Punktum,
wer ist Edit?
rideto.gif
Spaß beiseite: Mit Deinem "man" in "woman" hast Du, glaube ich, nur den Buchstaben nach recht, ethymologisch lief das irgendwie anders ab. Hab da mal was gelesen, find's nur leider grade nicht.

TED110 (Zobraziť profil) 14. januára 2008 20:03:17

Die Wörter müssen verwandt sein...

Man und Woman haben den gleichen Plural "men"
Das ist ja kein Zufall, v.a. nicht im Englischen, dass die GErmanische Stammvokalverschiebung nicht mehr kennt.

Isl. "man" - "mönn" (nur als Suffix oder altisl.)
Nor. "man" - "menn"/ mennesker
Sw. "man" - "männ"
Aengl.: "man" - "men"
Engl.: "man" - "men"
... ...
dt.: "Mann" - "Männer"

Ich hoffe ich habe das schnell hingekriegt. Ich muss noch für den mündlichen Test in Französisch (der Sprache) lernen... Ich will darauf auch nicht so eingehen, weil es Exter Topico ist, irgendwie.
Woher das "wo-" kommt ist schon interessant... vielleicht kommt es von "ko-", der Vorsilbe für die weiblichen Form kono/kvinna. Sagen kann ich dazu noch nichts, dazu reicht mein Altenglischwissen nicht aus. Nur, dass man damals "wife" auch normal als "Frau" genutzt hat (siehe das deutsche Wort "weib")...

tortojboksisto (Zobraziť profil) 14. januára 2008 21:53:53

Ich hab da was gefunden:

http://faql.de/pc.html#man

Lanctupo (Zobraziť profil) 14. januára 2008 23:47:05

Hab jetzt auch noch ein bisschen geschmökert und muss sagen: so wie ich das geglaubt hatte, ist's wohl nicht, also dass das "man" in "woman" eine ganz andere Herkunft hat als "man" in seiner Bedeutung als "Mann".
Ist wohl doch so, dass es dasselbe Wort ist, nur eben bedeutungsmäßig aus einer Zeit, als "man" noch wie "Mensch" benutzt wurde - wie ja heute noch (kleingeschrieben und mit nur einem "n") auf Deutsch. Wiederum ein Umstand, den vielinne nicht wahrhaben wollinnen, und ich glaube, das, was mich darauf gebracht hatte, dass wo-'man' und 'man' zweierlei seien, war eher die Geschichte des Wörtchens "man" (des deutschen).

Dieser hatte ich vor ein paar Jahren nämlich einmal nachgespürt, als mir dieses "man/frau" besonders auf den Wecker ging.
Davon wird mir heute noch schlecht, aber seinerzeit hatte ich wohl grade mal den Drang, mir selbst bestätigen zu lassen, dass "man" eben nicht "mann" heißt, sondern "oni", gewissermaßen (jetzt, da wir das auf E-o kennen).

Und da landete ich damals surfenderweise ausgerechnet in einem Hartkern-Feministinnen-Forum, wo "frau" sich, quasi naturgemäß, auch vehement mit diesem bitterbösen "Relikt aus patriarchalischen Zeiten" auseinandersetzte.
Und ausgerechnet dort trat dann eine, die anhand ihrer sonstigen Beiträge zweifelfrei als geradlinige Emanze zu identifizieren war, mit bedrückenden Erkenntnissen auf. Nämlich dass "man", leider, leider halt doch nicht "mann" heiße, sondern vielmehr dasselbe wie "mensch". Manche schreiben das ja mittlerweile auch so. Irgendwie putzig. Aber völlig unnötig.

Ich glaube, es war sogar hier bei Lernu im englischen Forum, wo einer erzählt hat, dass sich in englischsprachigen Ländern frauche sogar über das Wort "history" aufregen - weil da "his" drinsteht und nicht "her". senkulpa.gif

Nahor