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Olsho (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 13 d. 11:04:40
Handwerk
Manlabora profesio, precipe hejme aŭ etindustrie praktikata
Professionelle Handarbeit, die vor allem zu Hause oder in der Kleinindustrie ausgeübt wird
Li volis lerni metion de ŝufarado.
Er wollte das Schuster-/Schuhmacherhandwerk lernen.
Ĉiu klopodu nur en sia metio, tiam al la urbo mankos nenio.
Jeder arbeite nur in seinem Handwerk, dann fehlt es der Stadt an nichts.
Tro da metioj - profitoj neniaj.
Zu viel Handwerk – kein Gewinn. ((Zu) viele Köche verderben den Brei?)
Tiu urbo iam estis metia kaj kultura centro de nia lando.
Diese Stadt war einst das Handwerks- und Kulturzentrum unseres Landes.
Lia metiejo troviĝas malantaŭ tiu monto.
Sein Handwerksbetrieb befindet sich hinter diesem Berg.
Ĉiuj metiistoj volis vendi siajn faritaĵojn.
Alle Handwerker wollen ihre (handgemachten) Produkte verkaufen.
Mi estas nemetiulo kaj okupiĝas pri kudrado nur en mia libera tempo.
Ich bin kein Handwerker und beschäftige mich nur in meiner Freizeit mit Nähen.
Hermann (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 13 d. 12:08:10
Dann kann ich ja mal die Versionen im direkten Vergleich betrachten. :=)
Dankon Olaf, paßt ja zum Thema, und der Satz fehlt auch noch:
Doppelt genäht hält besser
![okulumo.gif](/images/smileys/okulumo.gif)
ratkaptisto (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 14 d. 10:09:37
ORFO
Waise, Waisenkind, Waisenknabe
Knabo, kies gepatroj, aŭ nur unu el ili, mortis:
Junge, dessen Eltern, oder nur einer von ihnen, starb:
Ni decidis loĝigi tiun orfon en nia hejmo.
Wir entschieden uns, dieses Waisenkind in unserem Haus unterzubringen.
Tiu infaneto estas orfa.
Dieses Kleinkind ist verwaist.
Liaj laboriloj kuŝas orfe (forlasite) sur la tablo.
Seine Werkzeuge liegen verwaist (verlassen) auf dem Tisch.
Ĝoju, ke vi ne spertis la orfecon.
Freu‘ Dich, dass Du nicht verwaist bist.
Multaj infanoj loĝas en orfejoj.
Viele Kinder wohnen in Waisenhäusern.
La katastrofo orfigis multajn infanojn.
Die Katastrophe machte viele Kinder zu Waisen.
La orfino perdis ĉion: gepatrojn, amikojn kaj hejmon.
Das Waisenmädchen verlor alles: Eltern, Freunde und Heimat.
Olsho (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 14 d. 11:10:03
ratkaptisto:ORFOSaluton, ratkaptisto, bist Du wieder schneller gewesen! :=)
Ich hatte mir an zwei Stellen so meine Gedanken gemacht, die ich auch zur Diskussion gestellt hätte:
1. Als Definition wird ja "knabo" von Dir korrekt mit "Junge" übersetzt; aber streng genommen ist es doch jedes Kind, also auch ein Mädchen, oder?
=> da stellt sich wieder die Frage, woher Definitionen und Beispiele kommen
2. Zum letzten Beispiel "La orfino perdis ĉion...." habe ich folgende Anmerkung: Sie wurde doch erst durch den Verlust der Eltern ein Waisenkind; somit verlor die Waise nicht die Eltern, oder? - zu kleinkariert? :=)
Ansonsten, weiterhin viel Spaß beim Übersetzen.
Ĝis
Kirilo81 (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 14 d. 11:50:37
Olsho:Dafür gibt es ein patentes Vorgehen. Man schaut erst im PIV nach (bzw. vortaro.net).ratkaptisto:ORFOSaluton, ratkaptisto, bist Du wieder schneller gewesen! :=)
Ich hatte mir an zwei Stellen so meine Gedanken gemacht, die ich auch zur Diskussion gestellt hätte:
1. Als Definition wird ja "knabo" von Dir korrekt mit "Junge" übersetzt; aber streng genommen ist es doch jedes Kind, also auch ein Mädchen, oder?
Da finden wir die Definition, Überraschung:
*orf/o. Knabo, kies gepatroj, aŭ nur unu el ili, mortis
Also nach PIV ist die Wurzel schon männlich, die richtige Übersetzung wäre "Waisenjunge".
Aber der Stern vor dem Wort zeichnet die Wurzel als Element des Fundamento aus, das den obersten normativen Wert hat. Und im Universala Vortaro findet man:
orf' orphelin | orphan | Waise | сирота | sierota
Ich kann das französische nicht bewerten, die vier anderen Sprachen haben aber eine nicht geschlechtsspezifische Übersetzung.
Daher scheint es mir, dass das PIV irrt, auch die Bsp.-Sätze scheinen mir nicht auf Jungen festgelegt.
Espi (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 14 d. 23:18:43
Nie von anderen Sprachen auf Eo schließen und umgekehrt.
Eo hat seine eigenen Regeln, ebenso wie alle anderen Sprachen, und sind somit nicht miteinander vergleichbar.
Zum Zweiten und wie ich es kennengelernt habe:
knabo = Junge, Knabe; knabino = Mädchen; geknaboj = Junge u. Mädchen bzw. Jungs u. Mädchen usw.
orfo = Waisenknabe; orfino = Waisenmädchen; georfoj = Waisenkinder m/f ==> Aber im Deutschen heißt es „die Waise“ als geschlechtsneutrales Kind.
Also, ich sehen hier eigentlich kein Problem.
Man muss nur „esperantisch“ denken ...
![ridego.gif](/images/smileys/ridego.gif)
Kirilo81 (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 15 d. 07:37:57
Espi:Nur mal so zwei Gedanken von mir:Richtig, aber irgendwo muss die Bedeutung der Eo-Wörter auch herkommen und gelernt werden. Und bei offiziellen Wörtern kann man die Übersetzungen des Universala Vortaro (bzw. die Definitionen der Oficialaj Aldonoj) nicht ignorieren, auch wenn man sie manchmal genauer untersuchen muss.
Nie von anderen Sprachen auf Eo schließen und umgekehrt.
Eo hat seine eigenen Regeln, ebenso wie alle anderen Sprachen, und sind somit nicht miteinander vergleichbar.
Espi:knabo = Junge, Knabe; knabino = Mädchen; geknaboj = Junge u. Mädchen bzw. Jungs u. Mädchen usw.Non sequitur.
orfo = Waisenknabe; orfino = Waisenmädchen; georfoj = Waisenkinder m/f
Leider ist das System der Sexusbezeichnung im E-o etwas undurchsichtig, weswegen es auch in den meisten Lehrbüchern nicht richtig dargestellt wird.
Es gibt drei Klassen von Personenbezeichnungen:
a) einige wenige inhärent weibliche: damo, nimfo
b) einige inhärent männliche: viro, knabo, sowie Verwandtschaftsbezeichnungen (patro) und Titel (reĝo, sinjoro)
c) geschlechtsneutrale (alles andere): amiko, persono, najbaro -ist, -an, -ul, -estr ...
(Tiere gehören fast immer Klasse c) an)
Es gibt nun zwei Probleme damit:
1. Die Affixoide -in und ge- muss man mit b) und kann man mit c) verwenden, um weibliches Geschlecht bzw. Gemischtgeschlechtlichkeit auszudrücken, d.h. patro - patrino - gepatroj und najbaro - najbarino - genajbaroj sehen oberflächlich gleich aus.
2. Besonders für c) (und theoretisch für a)) fehlt eine männliche Entsprechung für -in (es gibt zwar vir-, aber das ist bisher fast nur für Tiere verwendet worden; oft vorgeschlagen wurde -iĉ), so dass man das Grundwort inklusiv auch für Männer verwenden muss (genauso ist es mit allgemeinem li vs. speziell weiblichem ŝi - es fehlt ein männliches Pronomen).
Beides kann zu Unsicherheit über die Bedeutung der einfachen Form führen, z.B. bei orfo. Und natürlich führt es zu der Sexismus-Debatte. Das System ist natürlich größtenteils nicht sexistisch, nur asymmetrisch.
M.E. ist "Waise" weder eín Titel noch eine Verwandtschaftsbezeichnung, und da Gruppe b) wohl eine geschlossene Klasse von vielleicht 20 Wörtern ist, würde ich orfo lieber in c) sehen, dazu passen auch die Beispielsätze und die Übersetzungen im UV. Man müsste also die Definition des PIV korrigieren.
rubuso (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 15 d. 11:17:46
Hermann (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 15 d. 12:06:59
Wer es nicht hat, bitteschön: http://bertilow.com/pmeg/elshutebla/ zum Runterladen als PDF und als HTML.
Wer sich genau informieren möchte, der siehe mal unter:
4.2. Seksa signifo de O-vortoj
Es deckt sich ziemlich mit Kirilos Erklärung.
Kirilo81 (Rodyti profilį) 2013 m. rugpjūtis 15 d. 12:08:21
![okulumo.gif](/images/smileys/okulumo.gif)
Selbst wenn dem nicht so sein sollte (ich lasse mich gerne überzeugen), ist infano allein schon ausreichend genug, für orfo einen Systemzwang, es als inhärent männlich zu sehen, abzulehnen.